Band 22 | ||||
Karl-Friedrich Kemper RELIGIÖSE SPRACHE ZWISCHEN BAROCK UND AUFKLÄRUNG Katholische und protestantische Erbauungsliteratur des 18. Jahrhunderts in ihrem theologischen und frömmigkeitsgeschichtlichen Kontext
Rezension |
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Die auflagenstarke katholische und protestantische Erbauungsliteratur
des 18. Jahrhunderts ist bisher relativ wenig erforscht. Sie ist eine wichtige
Quelle für die religiöse Sprache in der Umbruchzeit vom Barock
zur Aufklärung. Im Wortschatz von Erbauungsbüchern spiegelt sich
der Paradigmenwechsel religiöser Vorstellungen und metaphorischer
Konzepte, in denen sich diese ausdrücken. Umbrüche in Christologie,
Gottes- und Menschenbild werden ebenso deutlich wie in der Gebetstheologie.
Das Untersuchungsinteresse verbindet frömmigkeits- und liturgiegeschichtliche
Aspekte mit sprach- und kulturgeschichtlichen.
Untersucht werden jeweils ein katholisches und ein protestantisches
Erbauungsbuch des frühen wie des späten 18. Jahrhunderts, sodass
synchron konfessionelle Vergleiche möglich sind und diachron der
Übergang zur Aufklärung in den Blick kommt. Als protestantische Erbauungsautoren
wurden Benjamin Schmolck und Georg Joachim Zollikofer
ausgewählt, als katholische Martin von Cochem und Johann Michael
Sailer. Letzterem gilt - wie auch der katholischen Aufklärung - das
besondere Interesse. Sailers "Lese- und Betbuch" von 1783 wurde einerseits
von Johann Caspar Lavater gefördert und andererseits vom Berliner
Aufklärer Friedrich Nicolai und seinem Kreise heftig angegriffen.
Die Vielzahl aufgeklärter Erbauungsbücher in beiden Konfessionen dokumentiert
die Bemühungen um religiöse Erneuerung und Volksaufklärung.
Kritisch, teils satirisch, distanzieren sich aufgeklärte Protestanten
von pietistischer Erbauungssprache, Katholiken von barocker Werkfrömmigkeit
und Heiligenverehrung. Hermeneutische Überlegungen
unter dem Stichwort "Popularität" begleiten die Anstrengungen, eine
zeitgemäße adressatenbezogene und verständliche religiöse Sprache zu
führen. Im katholischen Bereich ordnen sich hier theoretische und praktische
Impulse zur Einführung muttersprachlicher Liturgie ein.
Die Ablösung der oberdeutschen Schriftsprache durch das ostmitteldeutsche
Meißnisch-Obersächsische in den südlichen Reichsgebieten
förderte und begleitete die Reformbestrebungen der katholischen Aufklärung. Folgende Rezension erschien in der Presseinformation Sankt Augustin, Ausgabe vom 29.02.2016 Eine weitere Rezension erschien in der Zeitschrift Germanistik Tübingen, Band 56 / 2015, Heft 3/4, Seite 663-664>
Eine weitere Rezension erschien in der Theologischen Literaturzeitung, 142. Jahrgang / Heft 1/2, Januar / Februar 2017, Seite 97/98>
Eine weitere Rezension erschien im Liturgischen Jahrbuch, 4 / 66. Jahrgang 2016, Seite 269-270>
Eine weitere Rezension erschien in der Zeitschrift "Das Historisch-Politische Buch", 64. Jahrgang 2016, Heft 6, Seite 654-655>
Eine weitere Rezension erschien in der "Münchner Theologischen Zeitschrift", 67. Jahrgang 2016, Seite 391-382>
Eine weitere Rezension erschien in der "Zeitschrift für Kirchengeschichte", Band 127, 2016-3, Seite 418-419>
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