Martin Kämpchen gehört zu den Persönlichkeiten unserer Zeit, die sich engagiert für den Dialog der Kulturen und Religionen einsetzen. Er pendelt seit zweiunddreißig Jahren zwischen Indien und Deutschland und ist in beiden Kulturwelten zu Hause, so daß er gewissermaßen zu einem Insider und Outsider beider Länder geworden ist. Die vorliegende Aufsatzsammlung besteht aus sechs Abteilungen mit 41 Essays, die nicht nur in die Geisteswelt Indiens einführen, sondern zugleich thematisieren, wie Indien sich selbst sieht und wie die Welt Indien wahrnimmt. Diese Kapitel führen Schritt für Schritt in die geistige Welt Indiens ein und setzen sie mit Europa und dem Christentum in Beziehung. Zunächst erfahren wir über die geistigen Werte des Hinduismus, die auch für europäische Christen eine bedeutende Anregung sein können. Dann berichtet der Autor über die Möglichkeiten des indischen Christentums, mit dem Hinduismus in einen Dialog zu treten und sich gegenseitig zu befruchten. Eine der Erfahrungen des Hinduismus, die Christen nutzten, ist die Lebensform der Ashrams. Danach konfrontiert der Autor das indische Leben mit Europa und erkundet, was es von Indien annehmen sollte, etwa vom Gebetsleben der Hindus. Kämpchen stellt mehrere Persönlichkeiten vor, die von Indien wie Europa aufgenommen und zwischen beiden vermittelt haben. Abschließend erzählt er in mehreren Essays aus seinem Leben in Indien mit Hindus, Christen und Ureinwohnern.
Martin Kämpchen schreibt aus der eigenen Erfahrung des indischen Lebens. Die Mehrzahl der Essays ist verstreut in Zeitschriften und Büchern erschienen sowie im Radio zu hören gewesen. Seine Leser sind engagierte christliche Europäer, die vom "Reichtum der Anderen [...] die eigenen Wurzeln" nähren möchten. Mit akademischen Wissen ausgerüstet, bemüht sich Kämpchen jedoch Indien für den gebildeten Laien faßlich darzustellen.
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