Michelle Becka

Interkulturalität im Denken Raúl Fornet-Betancourts

Interkulturelle Bibliothek, Band 43

Abstract / Rezension


"Interkulturalität im Denken von Raúl Fornet-Betancourt" - das ist ein Titel, der ohne Schnörkel anzeigt, worum es in diesem Buch geht. Er ist aber auch eine Tautologie, denn Raúl Fornet-Betancourts Denken ist interkulturell. Zwar stellt er sich Interkulturalität auch als Thema, denkt und erklärt sie. Wichtiger ist jedoch, daß er die Interkulturalität praktiziert. Sie wird zur Form des Philosophierens, zur kritischen Haltung und zum Blickwinkel, von dem aus gesellschaftliche und philosophische Fragestellungen analysiert und diskutiert werden.

Interkulturelle Philosophie, wie Fornet-Betancourt sie entwickelt, ist eine Philosophie der Kontexte: Sie nimmt den Kontext wahr, in dem sie steht: ihre Wurzeln und ihre Grenzen, und setzt sich dazu in Beziehung. Aus der Kontextgebundenheit tritt sie in Kontakt zu anderen Kontexten - ein spannendes Projekt des Dialogs entsteht, das Perspektiven eröffnet, zur Neubestimmung von Begriffen führt und ein gleichberechtigtes Miteinander von Menschen - und von Kulturen - zum Ziel hat. Leitprinzip der Interkulturalität bei Fornet-Betancourt ist deshalb immer die Gerechtigkeit.

Interkulturelles Denken bei Raúl Fornet-Betancourt ist kritisch, konkret - und lohnt entdeckt zu werden. Das unternimmt dieses Buch: es stellt dar, zeigt Entwicklungen auf, arbeitet Besonderheiten heraus, sucht Stärken und Grenzen und lädt zum Weiterlesen - und Weiterdenken - ein!

Folgende Rezension erschien in der Zeitschrift Actualidad bibliográfica de filosofía y teología, Ausgabe Juli-Dezember 2007, Seite 287-288

Folgender Buchtipp erschien in der Zeitschrift Polylog, 19/2008, Seite 127-128

Eine weitere Rezension erschien im Sonderabdruck aus den Stimmen der Zeit, Heft 10, Oktober 2009, Band 227, Seite 709-710


Copyright © 2007 by Verlag Traugott Bautz