Vorwort - Rainer Hering
Der zweite Runde hat begonnen: Der Norddeutsche Archivtag ist mit
der nunmehr sechsten Tagung nach fünfzehn Jahren in seinen Ausgangsort
Hamburg zurückgekehrt, nachdem er an allen beteiligten
Bundesländern stattgefunden und sich im norddeutschen Raum fest
etabliert hat. Auch unter den regionalen Archivtagen in Deutschland
gehört er mittlerweile dazu, zumal die gedruckten Beiträge überregional
rezipiert werden. Der dreijährige Rhythmus trägt dazu bei, dass den
archivischen Zusammenkünften in den einzelnen Bundesländern keine
Konkurrenz erwächst, Ressourcen gespart und dennoch laufend aktuelle
Fragen erörtert werden können.
Vom 16. bis 17. Juni 2015 tagten in der Handelskammer Hamburg die Archivarinnen und Archivare Norddeutschlands. Etwa 230 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aller Sparten der archivischen Landschaft aus den Bundesländern Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein diskutierten zwei Tage lang intensiv aktuelle Fragen der Archivwissenschaft und der archivischen Praxis. Ein ansprechendes Angebot an Archivführungen in Hamburg und Stade rundete die Veranstaltung ab. Erneut wurde deutlich, dass in Norddeutschland ein regionen- und bereichsübergreifender engagierter fachlicher Diskurs stattfindet. Zudem wurde wieder einmal der Blick über fachlichen Grenzen gerichtet: Die Göttinger Bibliothekarin Kerstin Helmkamp berichtete über Bibliotheken als Arbeits- und Lernorte in Zeiten des digitalen Wandels und gab somit anregende Impulse für die Archive.
Darüber hinaus bot der Norddeutsche Archivtag erneut die Möglichkeit, sich nach außen gegenüber Politik und Gesellschaft gemeinsam aufzustellen und öffentlich zu präsentieren. Dieses für den norddeutschen Bereich einmalige Forum war fünfzehn Jahre zuvor in Hamburg begründet worden und wurde 2003 in Schwerin, 2006 in Lüneburg, 2009 in Bremen sowie 2012 in Lübeck fortgesetzt. Im Jahr 2018 wird der siebente Norddeutsche Archivtag in Niedersachsen stattfinden. ...
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