Martin Völkel

Jung-Stilling : Ein Heimweh muß doch eine Heimat haben.

Annäherungen an Leben und Werk 1740-1817

Abstract / Rezension


Bauernsohn, Schneidergeselle und Handlungsgehilfe, Arzt und erfolgreicher Operateur des grauen Stars, Professor der Staatswirtschaftslehre und Kameralwissenschaft, Autor eines umfangreichen literarischen Werkes, "Seelsorger und Theologe, Wohltäter der Armen und Bedrückten, Schöpfer einer neuen Volkssittlichkeit" (Ernst Benz) - das sind die Stationen eines schon zu seiner Zeit ungewöhnlichen, fest in pietistischer Tradition und Frömmigkeit gegründeten Lebens.

Die vorliegende Biographie geht dem Lebensgang und Lebenswerk nach, von den autodidaktischen Anfängen bis zum Spätwerk. Bis heute gelesene, überaus erfolgreiche Werke wie "Henrich Stillings Jugend" und das "Heimweh" gehören dazu, wie die an der Grenze menschlicher Erfahrungen angesiedelten "Scenen aus dem Geisterreiche" und die "Theorie der Geisterkunde".

Einen Weg zu finden zwischen "Unglaube" und "Aberglaube" blieb Jung-Stillings lebenslanges Bemühen vor dem Hintergrund einer Zeit, die einerseits das "helle Licht derVernunft", die subjektive und vernünftige Wahrheitserkenntnis zum Gott gemacht hatte, andererseits aber stets dem Okkulten, Dunklen und Mysteriösen mehr als zugänglich blieb.

Folgende Rezension erschien im Deutschen Pfarrerblatt, 109. Jahrgang, Heft 12 / 2009, Seite 671


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