Klaus-Jürgen Grün

Arthur Schopenhauer interkulturell gelesen

Interkulturelle Bibliothek, Band 87

Abstract / Rezension


Der bürgerliche Privatgelehrte Arthur Schopenhauer (1788-1860). erweist sich beim genaueren Hinsehen als einer der schärfsten Kritiker bürgerlicher Oberflächlichkeit. Nicht allein durch seine unakademische Denkweise und sein bildreiches schriftstellerisches Können gewinnt der unzeitgemäße Philosoph heute wieder höchste Aktualität. Auch seine so genannte "Willensmetaphysik" eröffnet Perspektiven der Moralbegründung für das globale Zeitalter. Indem Schopenhauer den Grund der Moral weder in die Vernunft noch ins rationale Denken allein legt, sondern in die elementaren Lebenskräfte zum Dasein und zum Wohlsein, hat Moral auf die nationalen oder kulturellen Eigenheiten eines Volkes zu spiegeln.

Das moralisch Wertvolle ergibt sich Schopenhauer zufolge in jedem Volk und in jeder Kultur durch die spezifisch menschliche Forderung, den Egoismus zu überwinden. Das Buch beinhaltet eine flüssige Zusammenfassung von Leben und Werk Arthur Schopenhauers.

Der Lebensweg des herausragenden Philosophen des neunzehnten Jahrhunderts zeigt, daß er zwar kein Revolutionär gewesen ist, die bestehenden Verhältnisse aber hat er niemals verherrlicht. Die daran anschließende übersichtliche Darstellung der Philosophie Schopenhauers versucht den Geist des Widerstands in Kultur übergreifender Perspektive in seinem Werk offen zu legen.

Folgende Rezension erschien im WLA-online-Archiv, 45. Jahrgang 2006/2, Seite 11-12

Eine weitere Rezension erschien auf "ID-Zettel" des ekz-Informationsdienstes


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