Albrecht Kiel

Zwölf Leben eines Siebenschläfers

Inhaltsverzeichnis


Einleitung: Im Spannungsfeld von Großmächten

Der historische Ereignisraum um Naumburg – Völkerschlachten, Sterndeuter
und Lebensphilosophen. Von Hitlers und Stalins Reich unter den Schutzschirm
der militanten Pax Americana.

1 1938 bis 1945
Kindheit – ein Erwachen in Naumburg (1944: Mit der Dampflokomotive
und im Schatten der Bombergeschwader nach Wernigerode und Nürnberg)

Bei der Wahl meiner Eltern gut weggekommen. Im „Buch der Kindheit“ wird das Neu-
geborene völkisch beobachtet. Unser Pappa übersteht auch seinen zweiten Weltkrieg.

Hinter der Muttersymbiose erscheint die Realität in Gestalt zweier älterer Brüder und
einer „alten Hexe“. Mein Erlebnisraum erweitert sich: das Saaletal zwischen Jena und
Halle. Es gibt höhere Mächte: Der „Luft-Krieg“ nähert sich. Prügelpädagogik in der
Salztorschule. Hinter dem Horizont gibt es noch Stärkere:
Der Heldenkult des Herren- menschen bricht zusammen.

2 1945 bis 1952
Latenz – Erwartung am Beginn des Kalten Krieges mit atomarem
Wettrüsten (1949 an die Elbmündung und 1952 an den Bodensee)
Erst kamen die Ami-Panzer aus dem Westen, dann die Panjewagen aus dem Osten. Die
Brüder spielen weiter Krieg. Eine neue Moral der „Proleten“. Hunger und Hamster-
fahrten. Zwei Jahr in Wernigerode von den Großeltern durchgefüttert. 1949 „Schwarz

über die Grenze“: Ein Sommer bei den Elbgermanen. Zwischen Mutti, Mädchen und
Jungenmeuten. Die Flucht – am „Befreiungstag“ endgültig in den „goldenen Westen“.
Osterkappeln am Wiehengebirge. Nach Nazis und Kommunisten nun unter Katholen.
Mythen und Spuren der Varusschlacht.

3 1952 bis 1959
Pubertät – Irrungen und Wirrungen (Mit dem Rad und per Anhalter
zweimal nach Süddeutschland und Italien; nach Österreich, Dänemark,
Frankreich, Spanien, Marokko und bis in die Türkei)
Vom katholischen Osnabrücker Gymnasium Carolinum zum humanistischen Alten
Gymnasium in der Hansestadt Bremen. Freundschaften, Sympathien und Antipathien.
1955: Ein Wiedersehen mit der alten, rot gewordenen Heimat. Neue Freiheiten in der

„Freischar“: Erdung statt Tanzstunde. Das Liedgut der Jugendbewegung: Die Ahnen
und die Ungeborenen. Die Klassen-Schönen bevorzugen den coolen Typus der Zu-
kunft. Der neue Freund Alkohol. Zur Elite gehören. Animus und Anima: Schwulitäten,
Edelknaben und der mächtige Archetypus des Kindes. Türkei 1957: Deutsche will-
kommen. Der Spätentwickler träumt sich am Gymnasium vorbei und unternimmt drei
Fluchtversuche: Fremdenlegion, Frachtensegler oder Bundeswehr. Der todessüchtige
„Offiziersanwärter“ verweigert angesichts der Wasserstoffbombe den Kriegsdienst. In
der Lüneburger „Presse“ zum Notabitur. Wie mein Bruder Werner verschwand und
zum Totengeist wurde. Eine kurze Freundschaft mit Bernward Vesper als Helfer in der
Not. Ein begeisterter stud. phil. in Göttingen: Aber die Professorengötter sprechen
Fachchinesisch. Marokko 1959: Heimkehr ohne Geld, aber mit einer roten Spinne im
Affen. Wie es dann in Sieben-Meilen-Stiefeln weiterging

Nachwort
Die Zahlen Sieben und Zwölf: Biorhythmen, Zahlenmagie und
ein kluges Tier

Anhang
Weltkongress Philosophie, Moskau 1993
Bilder eines Hegelkongresses, Budapest 1994
Eine Reise zu Nietzsches 150. Geburtstag
Ein Dr. phil. sucht ein zeitgemäßes Orientierungswissen


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