Andrea-Mercedes Riegel, Friedrich Wallner

Heilen in interkultureller Perspektive

Band 94 der Schriftenreihe: libri nigri

Abstract / Rezension


Dieses Buch ist kein Lehrbuch im üblichen Sinn. Es stellt an den Leser spezifische Anforderungen. Er kann die angebotenen Informationen unmittelbar nicht anwenden, sondern muss eine spezifische Technik des Lesens entwickeln. Der Leser soll aktiv nachfragen, welche Möglichkeiten es für die Integration der vorliegenden Informationen gibt. Sein Lesen soll nicht rezeptiv sein, sondern er muss aktiv Fragen stellen. Um solche Fragen zu entwickeln, bietet ihm das Buch eine reichhaltige Auswahl.

Es werden Themen aus der chinesischen Medizin aber auch alternativ medizinische Vorschläge aus Europa vorgestellt. Um den Umgang mit diesen Informationen fruchtbar zu machen, haben wir die Methodologie der Verfremdung dargestellt. Auf diese Methodologie soll der Leser sich stützen, wenn er die Vielfalt der medizinischen Vorschläge in den Rahmen einer interkulturellen Medizin bringen will. So wird er zu einem Medizinbegriff kommen, welcher die übliche Auffassung von Medizin revolutioniert; das medizinische Handeln soll nicht auf einen Idealzustand ausgerichtet sein, sondern sich an der Idee des Wandels orientieren. Dies ersetzt die zentrale Metaphysik des Abendlandes, welche Endgültigkeit – als unerreichbares Ziel – beansprucht. Der Konstruktive Realismus zeigt, wie Einsicht durch konstruktives Handeln zu gewinnen ist.

Um diesem hohen Anspruch gerecht zu werden, wird dem Leser eine Vielzahl ausgewählter Literatur angeboten. Dadurch wird höchst individuelles Lesen und Arbeiten ermöglicht.


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