Mensch und Transzendenz

Mythos Mensch?!

Was immer könnte für uns Menschen interessanter sein als ein anderer Mensch? Selbst die fundamentalen materiellen Erfordernisse Essen, Trinken, Unterkunft und Wärme bilden zwar die Basis der Bedürfnisse, stehen im Ernstfall hinter einer drohenden Einsamkeit zurück. Natürlich vertreten die verschiedenen Schulen des "Materialismus" und "Idealismus" und auch alle anderen "Konfessionen" prinzipiell verschiedene Meinungen, die sich auch durch noch so gute Argumentationen nicht beseitigen lassen werden.

Wissen, Glauben und Emotionen bilden vielfältig verschlungene und nur schwer zu verfolgende Erkenntnismöglichkeiten. Gemeinhin verfügt der Mensch über zwei verschiedene Erkenntnisquellen, Erfahrung und Vernunft, die natürlich oft nur gemeinsam zu Ergebnissen führen. Beide reichen bei weitem nicht für eine sichere Antwort auf die Frage nach dem Menschsein aus. Weder die Empirie noch die rationale logische Argumentation noch emphatische Anstrengungen schaffen letzte Klarheit.

Als Person darf ich mich über Entscheidungen freuen, wenn sie sich als richtig herausgestellt haben, aber ich bin auch verantwortlich für die, die nur zu oft fatale Fehler zur Folge haben. Das ist Verantwortung, die sich nicht delegieren lässt, weder an eine unbewusste "Materie" noch an fremde Geister oder Götter. Warum auch sollte unser Bewusstsein freiwillig so kurztreten?

Der Band 10 "Mensch und Transzendenz" der gesammelten Werke von Peter Gerdsen enthält Aufsätze zu Denkstrukturen und Wissenschaftstheorie sowie Aufsätze zu Kultur, Identität und Toleranz und eine Abhandlung "Das Imperium des Guten - Gutmenschen im Licht des Neuen Testaments". Also eine sowohl anthropologische wie theologische Analyse primärer menschlicher Gegebenheiten. Die durchaus eigenständigen Betrachtungen bieten reichlich Material zur umfassenden Diskussion nicht nur unter sogenannten Experten. Rein ökonomisch betrachtet eine ausgesprochene lohnende Zeitinvestition.

Andreas Tolsen