Wirtschaftlichkeit und Wertebindung im Sinne der Humanität gelten neben der Professionalität vor
allem bei vielen privaten (z.B. den konfessionellen) Trägern im Gesundheitswesen als grundlegende
Säulen eines am Markt erfolgreichen Profils. In welchem Verhältnis diese Ziele zueinander stehen,
wie sie konkret inhaltlich gefüllt werden und wie im Konfliktfall zwischen ihnen abgewogen werden
soll, das ist keineswegs evident. Es steht nicht weniger auf dem Spiel als die Zukunftsfähigkeit wertegebundenen
(etwa christlicher) Trägerschaft am Markt im Gesundheitswesen. Es tun sich verschiedene
Fragehorizonte auf, die wir hier adressieren: 2. Unternehmenskultur und Berufsethos 3. Öffentliche Positionierungen Willkommen sind systematische oder anwendungsbezogene Beiträge. Auch Seminar- und Abschlussarbeiten,
die nach dem 30.9.2015 an einer Hochschule abgegeben wurden, können Grundlage eigereichter
Papers sein. Abstracts (max. 500 Wörter) sind bis einschl. 1.10.2016 in digitaler Form einzureichen
bei Herrn Martin Oppelt vom WLE: martin.oppelt@wlh-fuerth.de. Ab 21.10.2016 erhalten Sie bei positiver Bewertung der Gutachter eine Aufforderung, bis zum
19.12.2016 ein ausgearbeitetes Papier mit einer Länge von bis zu 5.000 Wörtern einzureichen. Diese
Beiträge werden einem doppelt verdeckten Begutachtungsverfahren unterzogen. Ab 10.2.2017 werden
den Bewerbern die Ergebnisse der Begutachtung mitgeteilt. Zur Tagung angenommene Beiträge
sollen im Rahmen der Studierendentagung am 6.4.2017 zur Diskussion gestellt werden. Unter diesen
wird im Gutachterverfahren gemeinsam mit der ZfME eine Auswahl getroffen zur Veröffentlichung in
einer Sonderausgabe der Zeitschrift, die für das Jahr 2017 vorgesehen ist. Mögliche Verbesserungshinweise
werden dazu rechtzeitig mitgeteilt.
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1. Ethik am Markt
- (Warum) Soll es überhaupt noch wertegebundene Träger im Gesundheitswesen geben?
- (Wie) Kann und soll die Wertebindung hier ein Wettbewerbsvorteil sein und als solcher genutzt
werden?
- Welches Verständnis von Wirtschaftlichkeit lässt sich am Markt mit einem ausdrücklichen
ethischen Anspruch glaubwürdig verbinden?
- Sollte der Wettbewerb unter wertegebundenen (z.B. konfessionellen) Trägern auch Regeln
folgen, die über eine Normativität der Marktgesetze hinausgehen?
- Wie sind Rationierungsdiskussionen verantwortbar zu lösen angesichts teurer Therapien am
Lebensende?
- Wie realisieren etwa konfessionelle Träger inhaltlich und praktisch ihr Wertefundament, sei
es in der Personalauswahl, dem Marketing, in der Selektion ihrer Arbeitsbereiche und Therapien,
in gesellschaftlicher Lobbyarbeit o. a.?
- Gibt es eine eigene am Wertefundament orientierte Führungskultur (etwa in konfessionellen
Einrichtungen eine christliche, analog bei alternativen Wertefundamenten)?
- Wie können hohe Ideale der Menschlichkeit angesichts wirtschaftlicher Notwendigkeiten im
Pflegealltag umgesetzt werden?
Wie und mit welchen Positionen sollte von wertegebundenen Trägern in Gesundheitswesen in relevante
wirtschafts- und sozialethische Diskussionen eingegriffen werden?
- Wege sind etwa: Mitwirkung in Ethikkommissionen und -komitees, politischen Parteien, Verbänden,
Netzwerken, öffentliche Positionspapiere, Gemeindearbeit, Medien, Forschung und
Lehre u.a. gemeinnützige Organisationen, Wissenschaftsbereich.
- Themen sind etwa: flächendeckende Gesundheitsversorgung, Spiritual care, Gerechtigkeit im
Krankenkassenwesen, Gesundheitsverantwortung, Professionalisierung der Pflege, Rationierung
im Gesundheitswesen, Sterbehilfe, Pränataldiagnostik, Umsetzung von Inklusion o.a, Eigenverantwortung
der Patienten und Leistungserbringer.