Albrecht Kiel

Jaspers, Jung und Jünger

Drei Lebenswege ins Wunderland der Metaphysik

Inhaltsverzeichnis


Vorwort

Drei Sprachen für drei verschiedene Lebensziele

Zwei offene Wege und ein verborgener Weg zur Metaphysik

I Drei Lebenswege (Herkunft, Jugend und Werksgeschichte)

A Karl Jaspers (1883-1969): Einsamkeit in der Jugend, Isolation im Alter
1 Die Eltern oder: "Ein Gemälde auf Goldgrund"
2 Krankheit und Einsamkeit
3 Der Selbstmord des lebenslustigen Bruders als "Erlösung"
4 Von den Methoden und Kategorien der Psychiatrie zu einer Anthropologie der offenen psychischen Räume (erster Arbeits- und Lebenskreis)
5 Fünf Wirklichkeitsebenen bestimmen unseren Lebensweg und sieben "Weisen des Umgreifenden" führen zum Umgreifenden der Transzendenz (zweiter Arbeits- und Lebenskreis)
6 Ein neues umfassendes Konzept der evolutionär entstandenen Vernunft
7 Das letzte Buch abendländischer Philosophie und das erste Buch einer Weltphilosophie? (Hannah Arendt)
8 Hämische Worte von Heidegger und Habermas - sonst eine Mauer des Schweigens um das Hauptwerk von Jaspers
9 Die Einsamkeit eines weltberühmten Philosophen
10 Kann man überhaupt mit einer differenzierten Anthropologie "alle Magie" loswerden?

B Carl Gustav Jung (1875-1961): Entfremdung der Innenwelt
1 Prominente Vorfahren, problematische Eltern und eine Schwester im Schatten
2 Eine Lebenskrise des Mitleidens wird kreativ bewältigt, dennoch fühlt er sich innerlich entfremdet und einsam
3 Parallelen der Werksgeschichte bei Jung und Jaspers und ihrer "Inkubationszeiten"

C Ernst Jünger (1895-1998): Stufen eines "Jahrhundertlebens"
1 Der Urgroßvater Idealist, der Großvater Romantiker und der Vater Materialist
2 Fünf Geschwister und ein Bruder als "Zwillingsexistenz"
3 Der vierzehnmal schwerverwundete Grimmelshausen des Ersten Weltkrieges malt den neuen "heroischen Schrecken" als ein "Kreuzigungsbild"
4 Der "Einunddreißigjährige Krieg" (1914-1945) führt in den "dämonischen Schrecken". Wie ihm Jüngers Sohn zum Opfer fällt

D Wie Jaspers, Jung und Jünger zu Personen der Zeitgeschichte werden und dennoch scheitern konnten

II Jaspers kritisiert und Jung schweigt
A Jungs Urteile über andere Philosophen
1 Kant, der maßgebende Philosoph der Neuzeit
2 Leibniz und die Synchronizität
3 Hegels Philosophie als Bekenntnis seines Unbewußten?
4 Kritik der nachkantischen Philosophie im "geistigen Katastrophenland Deutschland"
5 Kierkegaard oder die theologische Neurose
6 Nietzsches Verlust der transzendenten Funktion
7 Der "ruchlose Doktrinär" Sartre und Heideggers "Wort-Urwald von Sprachverkünstelungen" als neurotisches Symptom?

B Kritik von Jaspers an Jung
1 Der Jaspers zugängliche Teil des Gesamtwerks von Jung
2 Das Verhältnis zu Freud: Jaspers stellt eine Diagnose, Jung gerät in eine Lebenskrise
3 Lob und Kritik (das "uferlose" Unbewußte)
4 Eine Typologie psychologischer Theorien
5 Fünf Typen und drei Grundarten des Verstehens
6 Der Krankheitsbegriff und das Verhältnis von Psychiatrie und Psychotherapie
7 Das anthropologische Orientierungswissen kommt ohne Abstraktionen nicht aus. Eine verbesserte Diagnose für die Therapie hat konkrete Elemente des psychischen Geschehens zu erfassen.
8 Und Jung sagte nur ein einziges Wort über Jaspers

III Heinrich Zimmer, ein Indologe als Vermittler
A Der Heidelberger "Geistertee" und die Artikulation einer Freundschaft
B Jung und der Archetypus des ewigen Jünglings ("puer aeternus")
C Die Bedeutung Zimmers für das Werk von Jaspers und Jung:
Die psychologische Wiederentdeckung des archaisch-mythischen Grundes
D Einflüsse Jungs auf Zimmer
1 Der Affe, das reine Selbst und das Gesetz des Atman
2 Mystik und Magie als Problem indischen und abendländischen Denkens
3 Jung betont unsere Wurzeln und möchte deswegen kein Guru sein
E Ansätze zu einer auf Jung und Jaspers gestützten Anthropologie bei Zimmer

IV Tiefenpsychologische und philosophische Anthropologie von Jung und Jaspers - gleiche Ziele, ähnliche Überzeugungen
A Selbst und Existenz
1 Die drei Bedeutungen von Existenz
2 Existenzphilosophie und Existentialismus
3 Selbst und Selbstbewußtsein in der Philosophiegeschichte
B Jung und die Philosophie des Selbst
1 Hinweise auf die philosophische Tradition
2 Heidnische und christliche Symbole des Selbst
C Jung als "uneigentlicher" Philosoph
1 Psychische Inflation und innere Autorität
2 Psychologie als universale Wissenschaft und ihr "Gefälle" zur Philosophie
3 Die Typenlehre als Beitrag zur Anthropologie
4 Annäherungen Jungs an die Existenzphilosophie
5 Ein Fall von Synchronizität: Ein zeitgemäßes philosophisches Orientierungswissen (Jaspers) und die "Zusammenarbeit aller Kräfte" (Jung)
6 Zeitkritik: Auschwitz, Hiroshima und die Bevölkerungsexplosion
7 Kritik der "Entmythologisierung"
8 Hiob oder die scheiternden Gottesbilder des Offenbarungsglaubens
9 Kritik der Gnosis
10 Alchemie und der Weg zum "wissenschaftlichen" Materialismus
11 Methodenbewußtsein und energetische Betrachtungsweise gegen den Wissenschaftsaberglauben des kausal-mechanistischen Denkens
12 Die verbindende Kraft der Vernunft
13 Vernunft als "Gleichgewichtsorgan" (Homöostase) und die transzendente Funktion als Antriebskraft für die Individuation
14 Das "Umgreifende" (Jaspers) und das "Grenzenlose" (Jung) als Kindheitserlebnis und letzter Gedanke
15 Jung ringt mit der Vielfalt des persönlichen und überpersönlichen Geistes
16 Jaspers begrenzt den Geist auf die komplexen suprarationalen Funktionen (Identität, Urteilskraft, Kreativität, Enthusiasmus)
17 Ideen als Bilder des Geistes
18 Eros und Geist
19 Eine Logik für das Unbewußte, das Nebenbewußte und das Überbewußte?
20 Differenzierte Anthropologien und ihre weniger differenzierten Kritiker
20.1 Vorwürfe der Rückständigkeit und Unwissenschaftlichkeit
20.2 Vorwürfe politischer Unkorrektheit
21 Inflationäre Krisen ("Aufblähungen") der Psychologie

V Gibt es einen Fortschritt in der philosophischen Anthropologie?
A Was sind die Themen einer philosophischen Anthropologie?
B Selbstbilder als Selbsterkenntnis des Homo sapiens: Dualitäten, Triaden und Quaternitäten seiner Psyche
1 Kritik und "Aufhebung" der Hegelschen Dialektik in der philosophischen Logik von Karl Jaspers
2 Die neuen Quaternitäten des 20. Jahrhunderts: Physik, Biologie, Wissenschaftstheorie und Theologie
3 Zwei Quaternitäten der Psyche bei Jung und Heisenberg
4 Zum Anspruch von Jaspers, nach Kant eine höhere Stufe des philosophischen Orientierungswissens für die Humanwissenschaften erreicht zu haben: elf gute Gründe für seinen Enthusiasmus, mit dem er an der Logik arbeitete
5 Das metaphysische Dreieck des Monotheismus (Gott, Welt und Mensch): Wahnsysteme und die Phantasie als "Medium des Selbst"
6 Vom metaphysischen Dreieck zu den zwei Quaternitäten der philosophischen Logik von Jaspers. Ein neues Selbstbewußtsein des Zeitalters?

VI Die vielen Schatten des "Nihilismus"
A Wie das Nichts den Nihilismus erzeugt
1 Nietzsche: "Das Zeitalter des Nihilismus wird zweihundert Jahre dauern"
2 Was könnte das Nichts alles sein, und was kann es nicht sein?
3 Heideggers und Sartres unsinnige Wege ins Nichts
4 Nietzsche ruiniert das Janusgesicht des Nihilismus endgültig
5 Die Begriffe Nichts und Nihilismus sind mit einem anthropologischen Orientierungswissen unvereinbar
6 Dichtung und Kitsch, Klagereligion und Geschwätz
7 Aggression und die "Stufen des Bösen" bei Nietzsche, Kant und Jaspers
8 Jünger: Nihilismus als politische Erosion
9 Jaspers: Nihilismus als psychischer Verfall
10 Jung vermeidet den Begriff Nihilismus: "Ich hatte am Vorhandenen genug und übergenug."
11 Die "Dämonen" des 19. Jahrhunderts (Goethe und Dostojewski)
12 Die alten Götter als "Grundmächte" bei Jaspers. Katholizität und Kulturprotestantismus
B Der Schatten wird wiederentdeckt
1 Zarathustras lästiger Schatten und der Schatten des Wanderers als Freund
2 C. G. Jungs Imperativ: Erkenne dich selbst, auch deinen Schatten!
C Schatten der Person
1 Der minderwertige Teil der Persönlichkeit
2 Die Schatten der Schuldarten und des Gewissens sind genauer zu bestimmen
3 Masken als Schattenspiele
4 Archetypen als Schatten des Unbewußten
D Kollektive Schatten
1 Kriegsreligionen als Schatten der Evolution (Heilige Kriege und profane Kriegsgründe)
2 Kriegsideologien und Totalitarismus als Schatten der Wissenschaft
3 Die Schatten der Überbevölkerung
4 Megacities als Hot Spots
5 Völkermorde hinterlassen Schatten und werfen ihre Schatten voraus
6 Die plutonische Physik als Schatten der neuen Physik
7 Mafiasysteme: Schattenwirtschaften und Korruption
8 Das Credo des angelsächsischen Finanzkapitalismus, die schwarzen Gravitationslöcher der Schattenbanken und die Schuldenschatten
9 Zwei Arten, wie Staaten heute unter ihrem Schatten zusammenbrechen
10 Die neuen digitalen Schattenwelten von Big Data und das Reich Plutos

VII Von der Metaphysik zur höherdimensionalen Wirklichkeit
A Jaspers: Der philosophische Glaube als "dritte Sprache der Transzendenz" (Vertrauen und Aussöhnung)
1 Philosophischer Glaube und Weltphilosophie
2 Die drei Sprachen der Transzendenz und ihre Chiffren
3 Fünf Sätze des Glaubens und des Unglaubens
4 Das Leiden der Unschuldigen: Anklage und Rechtfertigung Gottes
5 Der philosophische Glaube fördert den Religionsfrieden
B Jungs Bekenntnis zum persönlichen Glauben
1 Kritik des kirchlichen Offenbarungsglaubens
2 Individuation führt zum Glauben
3 Die unvollständige Inkarnation Gottes: Braucht er wirklich den Menschen, um seiner bewußt zu werden? Und welche Schattenseiten dieses vielseitigen Verwandlungskünstlers nimmt er dabei in Kauf?
4 Der Matrix-Gedanke als Fortschreibung des platonischen Höhlengleichnisses und letzte Kränkung des Menschen
5 Mystische, feldbiologische und physikalische Matrix:
Von Jakob Böhme und Paracelsus bis Heisenberg
6 Jung: Anthropologische und kosmologische Matrix hängen zusammen
7 Das Menschheitstheater mit unsichtbaren und stummen Zuschauern
C Jüngers metaphysische Schriften
1 Der Heilige Vater liest Jünger und erteilt ihm seinen Segen
2 Von der herkömmlichen Metaphysik zur heutigen "Ultra-Physik"

Literaturverzeichnis


Copyright © 2015 by Verlag Traugott Bautz