Der Verfasser hat sich wiederholt mit der Regula Benedicti beschäftigt; er ist also Fachmann
für monastische Geschichte und darüber hinaus für das gesamte Gebiet der Frömmigkeitsgeschichte innerhalb der Kirchengeschichte. Gleichzeitig kennt er als Theologe die zeitgenössische Theologie. All das prägt sein Denken und schlägt sich nieder in diesen Texten, die man als Selbstgespräche im Bewusstsein der Gegenwart Gottes charakterisieren kann, die aber auch immer wieder zur Ansprache Gottes werden.
Der Text des o.g. Büchleins reflektiert den Begriff der Buße und betont die neutestamentliche
Bedeutung der Umkehr entsprechend dem griechischen Begriff der Metanoia. Der folgende Text zur "existentiellen Interpretation" enthält u.a. die Namen Rudolf Bultmann und Dorothee Sölle. Zahlreiche Besinnungen und Gebete kann man einer sog. knienden Theologie zuordnen, wie sie etwa bei Augustinus und Bonaventura begegnen. Das Gebet selbst wird
thematisiert. Unter dem Titel "Beten ist nicht leicht" bekennt sich der Autor zu einem offenen ehrlichen Gespräch.
Martin Zentgraf
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