Gabriele Münnix, Werner Busch, Edgar Fuhrken (Hrsg.)

Sagesse / Weisheit / Wisdom

Europa Forum PHILOSOPHIE bulletin 63

Abstract / Rezension


Aus dem Klappentext

„Zu den rätselhaftesten Begriffen der Philosophie gehört der der Weisheit. Man kann sie sehr wohl lieben, aber es ist kaum möglich sie zu besitzen. Wir wählten diesen einzelnen Begriff Weisheit als Titel des EUROPA FORUM PHILOSOPHIE (EUFPH) 63, das nun zum zweiten Mal im Bautz Verlag erscheint, obwohl das Thema des hier dokumentierten XX. Internationalen Kongresses der Association Internationale des Professeurs de Philosophie (AIPPh), der vom 1. bis 4. November 2012 in der Tagungsstätte Schloss Eichholz bei Bonn stattfand, ausführlicher formuliert war: "Politische Entscheidungen zwischen Rationalität und Weisheitsanspruch". Die Fragestellung ging einerseits auf den verständlichen Wunsch zurück, im Bereich der Politik kleinschrittige Rationalität mit ganzheitlichen Sichtweisen zu überhöhen, andrerseits stand im Hintergrund stets die Frage, ob es sich bei der oft geäußerten Auffassung, dass ein Abgrund zwischen westlicher Rationalität und der Weisheit östlicher Philosophien bestehe, um ein zutreffendes Urteil oder nur um ein Scheinproblem handle.

Alle Texte, die nun in diesem Band versammelt sind, behandeln die Pole der aufgeworfenen Fragestellung. Wir erfahren in diesem Buch viel über Streitkultur, die das Ertragen und Aushalten von Andersheit voraussetzt, wir lesen vom globalen Weltbezug komplexer Erfahrung, wir nehmen zur Kenntnis, dass es zwischen Rationalität und Weltanschauungen einen Zwischenbereich der Plausibilität gibt, und lernen viel über die Struktur von Entscheidungen und gegebener Intuition. Uns wird der Wert des sokratischen Philosophierens und Unterrichtens im Verhältnis zur Staatsbürgerkunde bewusst. Schließlich verweisen Bilder, die Formen unserer Sprachen und die Variationen der Lebensführung auf eine Komplexität, die kaum in Rationalität und allgemeine Vorstellungen zu trennen ist. Das heißt: Die Beiträge dieses Buches helfen dabei, die Kluft zwischen angeblich westlicher und östlicher Philosophie als ein unnötiges Konstrukt zu entlarven und im Gegenteil die menschliche Bedingtheit als eine Spannung zu verstehen, die im sozialen Kontext auszuhalten und argumentativ mit Sinn zu erfüllen ist.


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