Klaus Kanzog

Mit Auge und Ohr

Studien zur komplementären Wahrnehmung

libri nigri Band 20

Rezension


Der vorl. Band versammelt Aufsätze des Münchener Germanisten K. Kanzog, die in den Jahren 1973 bis 2012 veröffentlicht wurden. Sie alle verbindet ein Interesse an Überschneidungen zwischen Literatur und angrenzenden Medien. Entsprechend unterteilt sich der Band in Untersuchungen zum "literarische[n] Diskurs", sowie zum "Bilddiskurs", "Hördiskurs" und "Musikdiskurs". Analysiert werden nicht nur fiktionale Texte, sondern auch Gemälde, Filme, Hörspiele und Musicals. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Übertragungsprozessen, wie sie sich etwa in Literaturverfilmungen und transmedialen Sujetverarbeitungen manifestieren. Der Verf. begreift Literatur als Teil von offenen Kommunikationssystemen, die auf ihre "Komplementarität" (5) und ihre Rezeption in Sätze überzeugen weniger durch innovative Interpretationen einzelner Werke, sondern durch die semiotische Systematisierung intermedialer Phänomene. Zudem sind sie ein gutes Beispiel dafür, dass sich philologische Genauigkeit und ein Interesse für ästhetische Prozesse jenseits der Literatur nicht ausschließen müssen.

Martin Schneider, Hamburg


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