Die Freundschaft (philia) nimmt in den unter Aristoteles’
Namen überlieferten ethischen Schriften
eine zentrale Stellung ein. Dennoch wurde diesen
Ausführungen bis vor kurzem kaum Beachtung
geschenkt. Die vorliegende Arbeit unternimmt den
Versuch, die Grundstruktur der in den einschlägigen
Texten als ‚vollkommen’ bezeichneten Charakterfreundschaft
herauszuarbeiten, und sie befragt kritisch
diejenigen Argumente, die diese besondere
Form der zwischenmenschlichen Beziehung als
notwendige Voraussetzung für das Glück (eudaimonia),
den normativen Leitbegriff der aristotelischen
Ethik, bestimmen.
Copyright © 2012 by Verlag Traugott Bautz GmbH