Ihre Entstehung verdankt die Philosophische Antropologie ihrer Fähigkeit, zwischen
Natur- und Geisteswissenschaften eine Brücke zu schlagen.
Indem sie sich seit den zwanziger Jahren als Disziplin und als Denkansatz behauptet,
gewinnt sie eine besondere Bedeutung für die Ideengeschichte des 20. Jahrhunderts.
Als neue Denkrichtung stellt sie einen Ausbruch aus den philosophischen Alternativen
der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts dar: dem naturwissenschaftlichen Paradigma,
dem Neukantianismus, der sich etablierenden kritischen Soziologie der Frankfurter
Schule, der Lebensphilosophie und der mit ihr verbundenen Kulturkritik. Zugleich
tritt sie in Konkurrenz zur "phänomenologischen Revolution" (Husserl), zur Existenzphilosophie
(Heidegger) und zur philosophischen Hermeneutik (Gadamer).
Der vorliegende Band dokumentiert umfassend, wie sich diese Konkurrenz der Denkansätze
im Prisma der Selbstbehauptung der Philosophischen Anthropologie widerspiegelt.
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