Matthias Flatscher, Iris Laner et al. (Hg.)

Neue Stimmen der Phänomenologie, Band 1

Die Tradition. Das Selbst.

libri virides Band 1.1

Abstract / Rezension


Aus dem Klappentext

Die Phänomenologie ist … die zu Zeiten sich wandelnde und dadurch bleibende Möglichkeit des Denkens, dem Anspruch des zu Denkenden zu entsprechen.
Martin Heidegger


Aus dem Vorwort

Vor mittlerweile mehr als drei Jahren entschloss sich ein kleines Team von Nachwuchswissenschafterinnen, namentlich Matthias Flatscher, Sophie Loidolt, Martin Huth und Michael Blamauer, eine Tagung zu konzipieren und durchzuführen, um der Varietät an phänomenologischen (Rand-)Diskursen in Österreich Gehör zu verschaffen. Das Symposium sollte Graduierten aus dem In- und Ausland eine Plattform bieten, um ihre Forschungsansätze und Forschungsergebnisse mit Kolleginnen und Kollegen diskutieren zu können.

Die hier versammelten Beiträge gehen auf diese Erste österreichische Graduiertentagung für Phänomenologie zurück, die vom 24. - 26. September 2007 in Wien stattfand - eine Veranstaltung, die in drei Tagen über 40 Vorträge von Graduierten aus Österreich, Deutschland, Italien, Japan, Nord- und Südamerika sowie Respondenzen zu den einzelnen Referaten von 20 zum großen Teil etablierten Wissenschafterinnen umfasste.

Die Erste österreichische Graduiertentagung für Phänomenologie war aber nicht nur aufgrund des enormen Umfangs von Vorträgen bislang ein einzigartiges Phänomen in der akademischen Landschaft Österreichs. Sie zeichnete sich auch und vor allem dadurch aus, dass sie der Phänomenologie - gerade in Zeiten ihrer von vielen heraufbeschwörten Irrelevanz für die akademische Philosophie - als Wissenschaft mit Zukunft einen Ort zusicherte. Denn nicht zuletzt durch das vielfältige, und vielleicht auch etwas unerwartete, Interesse, das der Tagung entgegengebracht wurde - nicht nur durch die Teilnahme der Vortragenden, sondern auch durch das Engagement der Respondentinnen und durch die Aufgeschlossenheit des Publikums -, wurde sehr schnell klar, dass der phänomenologische Diskurs alles andere als passé war und dies auch bis zum heutigen Tag nicht ist. Es gab und gibt eine große Anzahl von jungen, ambitionierten Philosophinnen mit einem breiten Spektrum an Weisen der Annäherung an die Phänomenologie.

Wien war als Ort für diese Tagung im Kontext der deutschsprachigen Philosophie prädestiniert, denn es hat sich in den letzten Jahrzehnten immer wieder als ein Zentrum phänomenologischer Forschungen in Erinnerung gerufen: Es lässt sich an diversen Aktivitäten gut ablesen - hierbei muss vor allem an die Arbeit der "Österreichischen Gesellschaft für Phänomenologie", aber auch an die "Gruppe Phänomenologie" und das "Interdisziplinäre Forum .UND." erinnert werden -, dass die Phänomenologie in Wien seit geraumer Zeit besonders rege ist. Leider wurden bei den letzten Nachbesetzungen in der Professorenriege des Instituts für Philosophie an der Universität Wien diesem Umstand nicht Rechnung getragen, sodass es augenblicklich unmöglich geworden ist, bei einem institutsangehörigen Habilitierten Abschlussarbeiten aus diesem Themenbereich einzureichen. Die Hoffnung bleibt aber bestehen, dass dieser krasse Missstand in Zukunft aufgehoben wird. Aufgrund der herrschenden institutionellen Engpässe erscheint es uns umso dringlicher, dass junge Wissenschafterinnen ihre eigenen Foren kreieren, um die Neuen Stimmen der Phänomenologie nicht verstummen zu lassen.

Die vielfältigen Interessen der Beiträgerinnen macht einsichtig, wie innovativ und plural der sogenannte Output junger Philosophinnen ist, die sich mehr oder weniger unmittelbar in die Traditionslinie der Phänomenologie einschreiben. Ein Blick auf das Inhaltsverzeichnis dieses Bandes genügt, um einen lebendigen Eindruck davon zu bekommen, dass es sich bei der Auseinandersetzung mit der Phänomenologie nicht um die Aufbereitung einer historischen Strömung oder einer bewährten Methode handelt.

Vielmehr geht es in unserem Verständnis von Phänomenologie darum, in reichhaltiger und pluraler Weise das, was sich zeigt und die Art und Weise, wie es erscheint, sowie die Grenzen und Möglichkeitsbedingungen, in denen etwas sich zeigt, zu diskutieren. Diese Vielfältigkeit spiegelt sich nicht nur in der unterschiedlichen Herkunft der Autorinnen wider, sondern setzt sich auch in der bunten Palette der Themengebiete fort, die einen breiten Ausschnitt der gegenwärtigen Ausformungen dieser offenen Bewegung vermittelt. Neben den bewährten Kernbereichen der Phänomenologie werden Querverbindungen zu benachbarten Forschungsgebiete und Disziplinen - wie z. B. zum Poststrukturalismus, zur Psychoanalyse, zur Ethik bzw. Medizinethik, zur Philosophie des Geistes und zur Analytischen Philosophie, zur Philosophie des Politischen, zur Ästhetik, zur Medien- und Kulturphilosophie oder zur Theologie - herzustellen versucht.

Eine Grundidee der ursprünglichen Tagungskonzeption bestand auch darin, die Jungwissenschafterinnen nicht ganz sich selbst zu überlassen. Auf der einen Seite ist es uns gelungen und darüber sind wir sehr glücklich, zwei renommierte Phänomenologen, nämlich Hans Rainer Sepp und Petra Gehring, dafür zu gewinnen, den Eröffnungs- bzw. Schlussvortrag der Ersten österreichischen Graduiertentagung für Phänomenologie zu halten und ihre Beiträge in Aufsatzform für den vorliegenden Band beizusteuern. Auf der anderen Seite sind wir den vielen Respondentinnen sehr dankbar, dass sie sich bereit erklärt haben, sich mit den Arbeiten jüngerer Kolleginnen auseinanderzusetzen, um diesen ein Feedback zu geben. Diese Zusammenstellung von eigenständigen Beiträgen und auf diese bezugnehmenden Respondenzen setzt sich zum Ziel, ein Forum für den Austausch zwischen Forschergenerationen zu etablieren.

Die Idee, die Beiträge der Ersten österreichischen Graduiertentagung für Phänomenologie durch eine Veröffentlichung in Buchform zu archivieren und hierin einem noch breiteren Publikum zugänglich zu machen, wurde in Gesprächen mit Hans Rainer Sepp entwickelt. Für die Möglichkeit, den Band in der Reihe "libri virides" im Bautz-Verlag zu publizieren, sind wir ihm zu großem Dank verpflichtet. Da der Verlag hohe Ansprüche besitzt und für die Qualitätssicherung einen umfassenden und lang dauernden Reviewprozess vorschlug, hat sich die Herausgabe auch dementsprechend verzögert. Während dieses Prozesses hat sich auch das Herausgeberteam verändert. Sophie Loidolt und Michael Blamauer lösten sich in diesem Zeitraum aus dem Arbeitskreis, statt ihnen wurde die Gruppe um Iris Laner, Gerhard Thonhauser und Thomas Stadlbauer erweitert. Für die Erstellung des druckfertigen Manuskripts möchten wir uns sehr herzlich bei Peter Zeillinger bedanken.

Vor mittlerweile mehr als drei Jahren entschloss sich ein kleines Team von Nachwuchswissenschafterinnen, namentlich Matthias Flatscher, Sophie Loidolt, Martin Huth und Michael Blamauer, eine Tagung zu konzipieren und durchzuführen, um der Varietät an phänomenologischen (Rand-)Diskursen in Österreich Gehör zu verschaffen. Das Symposium sollte Graduierten aus dem In- und Ausland eine Plattform bieten, um ihre Forschungsansätze und Forschungsergebnisse mit Kolleginnen und Kollegen diskutieren zu können.

Die hier versammelten Beiträge gehen auf diese Erste österreichische Graduiertentagung für Phänomenologie zurück, die vom 24. - 26. September 2007 in Wien stattfand - eine Veranstaltung, die in drei Tagen über 40 Vorträge von Graduierten aus Österreich, Deutschland, Italien, Japan, Nord- und Südamerika sowie Respondenzen zu den einzelnen Referaten von 20 zum großen Teil etablierten Wissenschafterinnen umfasste.

Die Erste österreichische Graduiertentagung für Phänomenologie war aber nicht nur aufgrund des enormen Umfangs von Vorträgen bislang ein einzigartiges Phänomen in der akademischen Landschaft Österreichs. Sie zeichnete sich auch und vor allem dadurch aus, dass sie der Phänomenologie - gerade in Zeiten ihrer von vielen heraufbeschwörten Irrelevanz für die akademische Philosophie - als Wissenschaft mit Zukunft einen Ort zusicherte. Denn nicht zuletzt durch das vielfältige, und vielleicht auch etwas unerwartete, Interesse, das der Tagung entgegengebracht wurde - nicht nur durch die Teilnahme der Vortragenden, sondern auch durch das Engagement der Respondentinnen und durch die Aufgeschlossenheit des Publikums -, wurde sehr schnell klar, dass der phänomenologische Diskurs alles andere als passé war und dies auch bis zum heutigen Tag nicht ist. Es gab und gibt eine große Anzahl von jungen, ambitionierten Philosophinnen mit einem breiten Spektrum an Weisen der Annäherung an die Phänomenologie.

Wien war als Ort für diese Tagung im Kontext der deutschsprachigen Philosophie prädestiniert, denn es hat sich in den letzten Jahrzehnten immer wieder als ein Zentrum phänomenologischer Forschungen in Erinnerung gerufen: Es lässt sich an diversen Aktivitäten gut ablesen - hierbei muss vor allem an die Arbeit der "Österreichischen Gesellschaft für Phänomenologie", aber auch an die "Gruppe Phänomenologie" und das "Interdisziplinäre Forum .UND." erinnert werden -, dass die Phänomenologie in Wien seit geraumer Zeit besonders rege ist. Leider wurden bei den letzten Nachbesetzungen in der Professorenriege des Instituts für Philosophie an der Universität Wien diesem Umstand nicht Rechnung getragen, sodass es augenblicklich unmöglich geworden ist, bei einem institutsangehörigen Habilitierten Abschlussarbeiten aus diesem Themenbereich einzureichen. Die Hoffnung bleibt aber bestehen, dass dieser krasse Missstand in Zukunft aufgehoben wird. Aufgrund der herrschenden institutionellen Engpässe erscheint es uns umso dringlicher, dass junge Wissenschafterinnen ihre eigenen Foren kreieren, um die Neuen Stimmen der Phänomenologie nicht verstummen zu lassen.

Die vielfältigen Interessen der Beiträgerinnen macht einsichtig, wie innovativ und plural der sogenannte Output junger Philosophinnen ist, die sich mehr oder weniger unmittelbar in die Traditionslinie der Phänomenologie einschreiben. Ein Blick auf das Inhaltsverzeichnis dieses Bandes genügt, um einen lebendigen Eindruck davon zu bekommen, dass es sich bei der Auseinandersetzung mit der Phänomenologie nicht um die Aufbereitung einer historischen Strömung oder einer bewährten Methode handelt.

ielmehr geht es in unserem Verständnis von Phänomenologie darum, in reichhaltiger und pluraler Weise das, was sich zeigt und die Art und Weise, wie es erscheint, sowie die Grenzen und Möglichkeitsbedingungen, in denen etwas sich zeigt, zu diskutieren. Diese Vielfältigkeit spiegelt sich nicht nur in der unterschiedlichen Herkunft der Autorinnen wider, sondern setzt sich auch in der bunten Palette der Themengebiete fort, die einen breiten Ausschnitt der gegenwärtigen Ausformungen dieser offenen Bewegung vermittelt. Neben den bewährten Kernbereichen der Phänomenologie werden Querverbindungen zu benachbarten Forschungsgebiete und Disziplinen - wie z. B. zum Poststrukturalismus, zur Psychoanalyse, zur Ethik bzw. Medizinethik, zur Philosophie des Geistes und zur Analytischen Philosophie, zur Philosophie des Politischen, zur Ästhetik, zur Medien- und Kulturphilosophie oder zur Theologie - herzustellen versucht.

Eine Grundidee der ursprünglichen Tagungskonzeption bestand auch darin, die Jungwissenschafterinnen nicht ganz sich selbst zu überlassen. Auf der einen Seite ist es uns gelungen und darüber sind wir sehr glücklich, zwei renommierte Phänomenologen, nämlich Hans Rainer Sepp und Petra Gehring, dafür zu gewinnen, den Eröffnungs- bzw. Schlussvortrag der Ersten österreichischen Graduiertentagung für Phänomenologie zu halten und ihre Beiträge in Aufsatzform für den vorliegenden Band beizusteuern. Auf der anderen Seite sind wir den vielen Respondentinnen sehr dankbar, dass sie sich bereit erklärt haben, sich mit den Arbeiten jüngerer Kolleginnen auseinanderzusetzen, um diesen ein Feedback zu geben. Diese Zusammenstellung von eigenständigen Beiträgen und auf diese bezugnehmenden Respondenzen setzt sich zum Ziel, ein Forum für den Austausch zwischen Forschergenerationen zu etablieren.

Die Idee, die Beiträge der Ersten österreichischen Graduiertentagung für Phänomenologie durch eine Veröffentlichung in Buchform zu archivieren und hierin einem noch breiteren Publikum zugänglich zu machen, wurde in Gesprächen mit Hans Rainer Sepp entwickelt. Für die Möglichkeit, den Band in der Reihe "libri virides" im Bautz-Verlag zu publizieren, sind wir ihm zu großem Dank verpflichtet. Da der Verlag hohe Ansprüche besitzt und für die Qualitätssicherung einen umfassenden und lang dauernden Reviewprozess vorschlug, hat sich die Herausgabe auch dementsprechend verzögert. Während dieses Prozesses hat sich auch das Herausgeberteam verändert. Sophie Loidolt und Michael Blamauer lösten sich in diesem Zeitraum aus dem Arbeitskreis, statt ihnen wurde die Gruppe um Iris Laner, Gerhard Thonhauser und Thomas Stadlbauer erweitert. Für die Erstellung des druckfertigen Manuskripts möchten wir uns sehr herzlich bei Peter Zeillinger bedanken.


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