In diesem Buch wird das dreigestaltige und androgyne Welt- und Menschenbild des ṚG-Veda mit Hilfe der Indus-Kultur
interpretiert, wobei über 100 vedische Hymnen erstmals im Hinblick auf ihre in den Indussiegeln in wortschriftlicher Form
als Mantra vorliegenden Ursprung untersucht werden. Dadurch erscheinen die Götter des Veda ebenso wie seine mythologischen
Themen in neuer Sicht. Besonders große Beachtung fanden die weiblichen Gottheiten und die Rolle der Frau. Die Dialog-Hymnen
bilden daher ebenso einen Schwerpunkt dieser Untersuchung wie die kosmologischen Hymnen. Da die vedische Tradition sich in
der Upanisad-Überlieferung fortsetzt und darin auch die Mythologie der Indus-Kultur weiterlebt, dient diese als Ausgangspunkt
der Untersuchung.
Egbert Richter hat vor und neben dem Studium der westlichen und indischen Philosophie und der Religionswissenschaft
zahlreiche europäische, orientalische und indische Sprachen und Schriften studiert sowie an der Entzifferung alter Wortschriften,
besonders der Indus-Schrift, gearbeitet. Mit dem Zusatz Ushanas zu seinem Autorennamen weist er auf seine Beziehung zur indischen
und zur vedischen Tradition hin. Im Jahre 2008 wurde ihm durch die World Association for Vedic Studies (WAVES) für seine literarische
und wissenschaftliche Arbeit der Titel ,Experte in altindischer Kultur' (prachya vidya parangata) verliehen.
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