Im Verlauf des 18. Jahrhunderts wurde in wissenschaftlich interessierten Kreisen immer wieder der Wunsch laut, die äusserst heterogenen Masse und Gewichte zu homogenisieren. Die Gelehrten störten sich zunehmend an den gebräuchlichen, über Jahrhunderte gewachsenen lokalen Masssystemen. Diese anthropomorphen Masse, wie der Fuss oder die Elle, behinderten in den Augen der Wissenschaftler durch ihre Uneinheitlichkeit und Ungenauigkeit den Austausch von Ideen und Handelswaren und damit schlussendlich den wissenschaftlichen, ökonomischen und gesellschaftlichen Fortschritt. Gegen Ende des Jahrhunderts nahmen im Zuge grosser politischer Umwälzungen auch die Politiker die Ideen der Wissenschaftler auf, vereinnahmten sie für ihre eigenen Zwecke und setzten schliesslich das grosse Werk der Vereinheitlichung der Masse und Gewichte in Gang.
In der vorliegenden Arbeit wird dieser Prozess in Frankreich sowie in der Schweiz, insbesondere im Kanton Bern, im Zeitraum zwischen 1747 und 1801 untersucht.
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