»Ketzerei in der Wissenschaft bedeutet die Fähigkeit, die eingefahrenen
Gleise - so bequem und erfolgreich sie auch erscheinen
mögen - zu verlassen und dorthin vorzustoßen, ›wo nie ein Mensch
zuvor gewesen ist‹, wie es in einer bekannten TV-Serie heißt. Neuland
zu betreten, Wildnis zu kultivieren heißt in der Forschung: zu
versuchen, neue Muster, Strukturen, Prozesse und Entitäten wahrzunehmen,
während die anderen noch damit beschäftigt sind, ihren
geistigen Schrebergarten einzuhegen und gegen Eindringlinge zu
verteidigen, Unkraut zu jäten (unerwünschte Evidenz unter den Teppich
zu kehren) und noch auf dem letzten ungenutzten Flecken
möglichst schöne Exemplare oder Varianten der bekannten Sorten
zu kultivieren.«
Klaus Fischer
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