Idee und Erkenntnis

Der Beitrag von Horst Dräger zur Erziehungswissenschaft

herausgegeben und eingeleitet von
Eva Eirmbter-Stolbrink und Claudia König-Fuchs
unter Mitwirkung von Heinrich P. Delfosse

Abstract / Rezension


Die gegenwärtige theoretische Verfaßtheit des erziehungswissenschaftlichen Denkzusammenhanges ist gekennzeichnet durch eine mangelnde Ordnung in der Betrachtung des wissenschaftlichen Gegenstandes, durch ein daraus resultierendes disziplinäres Forschungsdesiderat und durch die Ignoranz gegenüber den klassischen Traditionsbeständen, die eine mangelnde Selbstbehauptung gegenüber den Verführungen durch ein Beliebigkeitsdiktat des Zeitgeistes bedingt.

In einer selbst verordneten Auflösung in fremddisziplinäre Bezüge wird der eigene Gegenstand verdrängt, die Einheit des Faches vergessen und die Detailperfektionierung ohne gedankliche Zusammenhangsstiftung, ohne Gedankenführung angestrebt.

Die Fragmentierung in Teilbereiche außerhalb eines geordneten und ordnenden Theoriegefüges, in Unkenntnis des wissenschaftlichen Gegenstandes, verhindert die Wissenschaftlichkeit des Faches. Der damit verbundene Beobachtungstyp ist nicht ein "gerichtetes Wahrnehmen, [...] (nicht) das Gestaltsehen", sondern das "unklare anfängliche Schauen [...]: verworrene chaotisch zusammengeworfene Teilmotive verschiedener Stile, widersprechende Stimmungen treiben das ungerichtete Sehen hin und her: Streit der gedanklichen Gesichtsfelder: Es fehlt das Tatsächlich, Fixe: man kann so oder so sehen, fast willkürlich. Es fehlt [...] der ,feste Boden der Tatsachen'"


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