Eine Heimat für die Revolution Bonn. Hamburger Kaufleute
und Intellektuelle jener aufregenden Zeit ließen sich gern mit hoher Stirn,
meist auch mit einem dicken Folianten in der Hand in Kupfer stechen. Solche
Drucke, gewünschter Ausdruck von aufgeklärter Literalität und musischem
Selbstbewußtsein, hängen viele in der gestern eröffneten Ausstellung "Paris
an der Alster - Die französische Revolution in Hamburg", die nur bis zum
17. April in der Bonner Landesvertretung der Hansestadt zu erforschen ist.
Die von der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg eingerichtete und
an den Rhein ausgeborgte Schau will den Beweis antreten, daß das weltläufige
Klima der Hafenmetropole dem herüberschwappenden Geist der aufrührerischen
Nachbarn eine aufnahmebereite Heimat bot. Mit Dokumenten, die den Aufruhr
der Gedanken widerspiegeln, lädt die Ausstellung ein zu einem Gang durch
ein Kapitel deutscher Regionalgeschichte, wie er spannender kaum sein könnte.
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