Toleranz ist ein Kind der Intoleranz. Sie wird auf dem Gebiet der Ethik, der Theologie, der politischen Philosophie, der Sozial- und der historischen Wissenschaften diskutiert. Als eine kulturwissenschaftliche Disziplin gehört Toleranz auch zu den zentralen Themen der Interkulturellen Religionswissenschaft.
Die vorliegende Studie führt in Leben, Werk und Methode des deutschen Religionswissenschaftlers Gustav Mensching (1901-1978) ein. Thematisiert werden sein Religionsverständnis, seine Typologie und die Hermeneutik seiner Toleranzidee. Im Anschluß daran wird der Versuch unternommen, Menschings Idee der inhaltlichen Toleranz in eine interkulturelle Theorie zu überführen und als Angewandte Toleranz weiterzuentwickeln.
Interkulturelle Religionswissenschaft versteht sich als ein akademisches Fach mit gesellschaftlicher Relevanz. Hierzu gehört die Korrelation zwischen einer hermeneutischen, einer phänomenologischen und einer philologischen Verfahrensweise. Keine dieser drei Komponenten ist alleine ausreichend. Eine interkulturell-methodologische Fundierung, die um alle drei Verfahrensweisen komplettiert ist, artikuliert den Abschied von jeder Einförmigkeit der Religionswissenschaft.
Zum Autor:
Hamid Reza Yousefi, geboren 1967, ist Doktor der Philosophie und Lehrbeauftragte für Fragen der Interkulturalität an der Universität Koblenz/Landau, Campus Koblenz. Seine Forschungsbereiche sind interkulturelle Philosophie, Interkulturelle Religionswissenschaft und diskurshistorische Toleranz- und Kommunikationsforschung.
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