Am Beispiel der italienischen Medienlandschaft verdeutlicht Hambückers das Wechselverhältnis zwischen den Medien, der Politik und der Demokratie. Er identifiziert ein Forschungsdefizit hinsichtlich der Qualitätsermittlung von Hauptabendsendungen im italienischen Fernsehen. Daher entwickelt er ein Analysekonzept für künftige Studien, das auf der empirischen Methode der Inhaltsanalyse beruht. Ihm geht es um die Frage, "ob und inwieweit eine Tendenz journalistischer Ausrichtung zum Vor- bzw. Nachteil politischer Akteure besteht" (8). Die Darstellung konzentriert sich auf die seit Mitte der 90er-Jahre geführte Debatte über den Einfluss des italienischen Medienmoguls und Spitzenpolitikers Silvio Berlusconi auf die Berichterstattung italienischer Medien. Aufgrund der Kombination von ökonomischer, medialer und politischer Macht übe dieser einen wesentlichen Einfluss auf die gesellschaftlichen Belange und Wertvorstellungen aus und nehme damit eine Schlüsselposition im Land ein. Der Autor versteht seine Reflexionen als ‚Stimulation für zukünftige Forschungsarbeiten" (154), um eindeutige Aussagen in Bezug auf Berlusconis Einfluss auf die italienische Medienberichterstattung zu ermöglichen. Das Buch basiert auf der 2006 erschienenen Studie des Autors "Arrivederci Berlusconi Medienpolitische Verflechtungen in Italien seit 1945" (siehe ZPol-Nr. 31213).
Sabine Steppat (STE)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal de.
Copyright © 2007 by Verlag Traugott Bautz