Die Autorinnen (beide im Projekt "Teaching Human Rights in Europe" der HU Berlin tätig) gehen der Frage nach, ob Menschenrechte universelle Gültigkeit beanspruchen können. Sie geben zunächst einen Überblick über Inhalt und Entstehung der Menschenrechte sowie des Systems der Vereinten Nationen und diskutieren kurz den Zusammenhang zwischen Staatsform und Verwirklichung der Menschenrechte sowie die Abgrenzung von absolutem und universellem Geltungsanspruch. In einem zweiten Schritt stellen sie regionale Menschenrechtssysteme vor, betonen jedoch, dass diese nur bedingt über das tatsächliche Verständnis von Menschenrechten in verschiedenen Kulturen Auskunft geben können, da die betreffenden Regionen (Afrika, Asien, Amerika, arabischer und asiatisch-pazifischer Raum, Europa) vielfältige Kulturen umfassen. Abschließend geben die Autorinnen einen kurzen Überblick über völkerrechtliche und anthropologische Argumente für und wider die Universalität der Menschenrechte und diskutieren einige der häufigsten Einwände gegen einen universellen Geltungsanspruch. Obwohl im Plädoyer der Autorinnen für eine universelle Geltung der Menschenrechte Fragen offen bleiben, ist der Band gut geeignet, einen Einblick in wesentliche Elemente der Debatte zu erhalten.
Anika Becher (ANB)
Dipl.-Sozialwissenschaftlerin, Research Fellow, Institute of African Affairs, GIGA? German Institute of Global and Area Studies/Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien.
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