Marco Iorio

Karl Marx interkulturell gelesen

Interkulturelle Bibliothek, Band 78

Abstract / Rezension


Das Buch unternimmt den Versuch, eine eigentümliche Spannung vor Augen zu führen, die nicht nur das Werk, sondern auch den Charakter von Karl Marx (1818-1883) prägt. Einerseits verfolgt Marx in seinem philosophischem und politischem Schaffen ein globales, ja durchaus auch interkulturelles Projekt. Die proletarische Weltrevolution, die er anvisiert, soll alle Menschen überall auf der Erde von ökonomischen, sozialen und politischen Fesseln befreien, soll es jedem Individuum ermöglichen, ein selbstbestimmtes Leben in der Gemeinschaft mit seinen Mitmenschen zu führen. Andererseits ist Marx deutlich erkennbar von der Philosophie Hegels geprägt. Diese Prägung führt zu einer Sicht auf die Gesellschaft und ihre Geschichte, die nicht interkulturalistisch, sondern im Gegenteil extrem eurozentristisch und in weiten Zügen auch chauvinistisch ist.

Dieser Versuch ist in drei Schritte gegliedert. Am Anfang steht eine Einführung in das Leben von Marx, die den historischen Rahmen vermittelt, den man kennen muß, um den Menschen und sein Werk zu verstehen. Im zweiten Schritt wird dieses Werk und seine Methode in seinen wesentlichen Zügen vor Augen geführt. Der Historische Materialismus wird erläutert. Aber auch die ökonomische Theorie von Marx kommt hier zur Sprache mit interkulturellem Blick auf Marx und den Marxismus. Hier gilt es, mit der besagten Spannung ins Reine zu kommen.

Zum Autor:
Marco Iorio, geboren 1965, ist Hochschuldozent für Philosophie an der Universität Bielefeld. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der Praktischen Philosophie, insbesondere in der Handlungstheorie, der politischen sowie der Rechts- und Sozialphilosophie.

Folgende Rezension erschien im Sonderabdruck aus den Stimmen der Zeit, Heft 10, Oktober 2009, Band 227, Seite 711


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