Das Programm der Schriftenreihe
In den geisteswissenschaftlichen Disziplinen bahnt sich seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts eine kulturwissenschaftliche Wende an. Ein wesentlicher Aspekt dieser Wende besteht darin, dass die Vorstellung von Kulturen als einheitlich-abgrenzbare und homogene Ganzheiten aufgegeben wurde. Ihre theoretisch und praktisch begründete bzw. begründbare Notwendigkeit bezieht diese Wende hauptsächlich aus der Entstehung und Entfaltung interkultureller Ausrichtungen und deren empirischen Forschungsfeldern. Eine Folge dieser Wende ist die Befreiung der Kulturwissenschaften auf theoretischer Ebene von ihren nationalstaatlichen Voraussetzungen, die oft ethnozentrisch sind. Auf praktischer Ebene geht es um die Befähigung der Menschen insgesamt, verschiedene soziale Situationen einzuschätzen und sich demgemäß verhalten zu lernen und Toleranz für andere Werte oder Normen aufzubringen. In einer Welt, die spürbar interdependenter wird, berührt dieser Prozess viele Dimensionen unseres Lebens, wie gesellschaftliche Lebensformen, kulturelle Lebenswelten und realpolitische Diskurse. In einem solchen hermeneutischen Kontext geht es nicht nur darum, wie ich mich selbst verstehe und wie ich das Fremde verstehe, sondern zugleich, wie das Fremde sich selbst und wie es mich versteht. In der Praxis handelt es sich erstens um das Selbst- und Fremdverständnis Europas, zweitens um das Selbst- und Fremdverständnis der nichteuropäischen Kulturen. Der Ausdruck ›Wege ...‹ verweist diesem Grundsatz zufolge auf die Pluralität differierender Geschichten, Sichtweisen, Zugänge und methodischer Ausrichtungen, die sich ergänzen, überlappen oder bekämpfen. Die reale Vielfalt von Methoden, Zielen, Stilen, Paradigmen und Ergebnissen zeigt die Vielfalt von Wegen auf, die nicht nur von verblüffenden Gemeinsamkeiten getragen sind, sondern auch von erhellenden Unterschieden. Ziel der Veröffentlichungsserie ›Wege zur ...‹ ist die Forderung und Förderung einer grundsätzlich interdisziplinären und interkulturellen Orientierung in Lehre und Forschung, in Theorie und Praxis. Dabei geht es unter anderem um die Thematisierung unterschiedlicher Konzepte. Anwendungsorientierte Ansätze ergänzen in empirischen Studien und wissenschaftlich fundierten Erfahrungsberichten die Themenfelder der Veröffentlichungsserie ›Wege zur ...‹. Initiator und MitherausgeberHamid Reza Yousefi Wege zur Philosophie. Grundlagen der Interkulturalität, herausgegeben von Hamid Reza Yousefi/ Klaus Fischer / Ina Braun, 2006 lieferbar
Wege zur Kommunikation.
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