Rüdiger Schütt, Petra Blödorn-Meyer, Michael Mahn (Hrsg.)

Carl Friedrich Cramer

Revolutionär, Professor und Buchhändler

Abstract / Rezension


Vorbemerkung:

Carl Friednch Cramer wurde vor 250 Jahren geboren. Dieses Jubiläum ist Anlass für eine Ausstellung der Universitätsbibliothek Kiel und den vorliegenden Band.
Cramer war ein Weltbürger. Er war ein progressiver Kosmopolit und Vorkämpfer der europäischen Idee.
Als Autor und Übersetzer, Herausgeber und Redakteur hinterließ Cramer ein ebenso vielseitiges wie vielgestaltiges Werk. Er übertrug die Schriften Rousseaus ins Deutsche, veröffentlichte eigene Reisetagebücher und gab ein modernes Musikmagazin heraus. Überregionale Anerkennung erlangte der Kieler Hochschulprofessor als Editor und Biograph des Odendichters und Verfassers des Messias Friedlich Gottlieb Klopstock. Mit ihm verband ihn eine enge Freundschaft, belegt in einer umfangreichen Korrespondenz.
Aber Cramer polarisierte sein Umfeld auch. Goethe verfasste Spottgedichte auf den Klopstock-Intimus und Johann Heinrich Voß diffamierte das Werk seines Bundesbruders aus dem Göttinger Hain als "Gestank" und "Unrath".
Die heftigen Reaktionen sind zum einen auf die stets kompromisslose Haltung Cramers zurückzuführen. Zum anderen auf seine oft kritisch-provozierenden Texte, denen eine wissenschaftlich geschulte Beobachtungsgabe zugrunde liegt. Als Zeitzeuge und Chronist der Französischen Revolution wirkte Cramer als ein radikaler Aufklärer, der kein Blatt vor den Mund nahm. Cramer publizierte den Zeitgeist. Er übersetzte die Avantgarde und prangerte politische Missstände an.
Es entsteht das Bild eines Idealisten, der trotz staatlicher Repression seinen Zielen treu geblieben ist. So erweist sich der Kieler "Franke" als ein wichtiger Bestandteil des kulturellen und literarischen Lebens in Deutschland in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und Vermittler (europäischer) Zeitgeschichte: Carl Friedrich Cramer auf dem Weg von Kiel nach Europa.

Folgende Rezension erschien in der Zeitung DIE ZEIT, Nr. 11 vom 6. März 2003

Eine weitere Rezension erschien in den Kieler Nachrichten, vom 12. Februar 2003

Eine weitere Rezension erschien im Flensburger Tageblatt, vom 14. Februar 2003


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