Uwe Czubatynski

Folgendes ist der Gemeinde bekanntzugeben …

Heiteres und Besinnliches rund um den Kirchturm

Rezension


Was ein Pfarrer alles so erlebt

Wohl jeder hat schon komische und kuriose Episoden erlebt, die beim Nacherzählen bei den Zuhörern Heiterkeit erregen. Im Laufe eines Berufsleben kommen eine Menge solcher Geschichten zusammen. Der Pfarrer Dr. Uwe Czubatynski hat sich hingesetzt und einige aufgeschrieben. Erschienen sind sie im Verlag Traugott Bautz in Nordhausen unter dem Titel "Folgendes ist der Gemeinde bekanntzugeben - Heiteres und Besinnliches rund um dem Kirchturm". Besonders für Prignitzer Leser dürften die geschilderten Geschehnisse interessant und mit Wiedererkennung verbunden sein, war Dr. Uwe Czubatynski doch 13 Jahre evangelischer Gemeindepfarrer in Bad Wilsnack und Rühstädt. Man staunt, wie gut in den gut zwei Dutzend Erinnerungen des Pfarrers Glaube und Humor zusammenkommen und -passen. Der Autor schreibt dazu, dass der Humor "im Handumdrehen" gleich zweierlei Funktionen erfülle: "Er ist ein Stückchen Bewältigung des Erlebten, das in Wirklichkeit nicht immer zum Lachen ist. Er verweist aber auch auf einen Sinnzusammenhang, der größer ist als das Stückwerk unseres Lebens. Und weil der Humor auf seine Weise damit auch Hoffnung vermittelt, wird man ihn vielleicht auch zu den christlichen Tugenden zählen dürfen."

Was das Buch von anderen ähnlichen Inhalts unterscheidet, sind die eingestreuten philosophischen Betrachtungen des Autors, die beim Leser das Nachdenken über das eigene Lebens anregen. In der Geschichte "Preester, maok nich to lang", in der es um die äußeren Umstände bei einer winterlichen Beerdigung bei beißender Kälte geht, sinniert der Autor über den titelgebenden Satz, der bei ihm zu der Erkenntnis führte, "dass unser Gedächtnis kein unbestechliches Protokollbuch ist. Zufällige Begegnungen, ungewöhnliche Eindrücke, ja sogar unwichtige Details prägen sich oft tiefer in unsere Erinnerung ein, als lange Berufsjahre voller Routine. Und je länger diese Dinge zurückliegen, desto mehr verwandelt sie unser rätselhaftes Gehirn in ein ganz individuelles Bilderbuch. So entsteht fast unmerklich ein Schatz, von dem wir gelegentlich zehren, den wir am Ende aber mit ins Grab nehmen." Doch bevor es soweit ist, gewährt das Buch ein stilles Lesevergnügen, welches die Hoffnung bestärkt, dass sich alles - auch mit Hilfe des christlichen Glaubens - zum Guten wenden möge.

Dr. Wolfram Hennies, Perleberg


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