Heiko Maus

Matthias Weckman

Das Leben des Hamburger Jacobi-Organisten und sein Schaffen für die Vox Humana

Rezension


Der Großteil der Veröffentlichungen über Matthias Weckman - so die autographe Schreibweise, der auch die vorliegende Schrift folgt - liegt mehr als 20 Jahre zurück. Allein deshalb ist diese zusammenfassende Untersuchung des Vokalwerkes begrüßenswert. In den sehr ausführlichen, differenzierenden Literaturverzeichnissen ist der Musikwissenschaftler und Fachmann für Orgelstimmungen Ibo Ortgies (* 1960) ein Kronzeuge, dessen Publikationen für eine vertiefte Beschäftigung greifbar sind. Zunächst führt eine biografische Skizze (34 Seiten) von 1616 bis 1674 aus dem thüringischen Niederorla über Dresden (bei Heinrich Schütz), Hamburg (Orgelunterricht bei Jacob Praetorius dem Jüngeren), wieder Dresden und Nykøping schließlich nach Hamburg St. Jacobi. Es folgen ausführliche Analysen der rund ein Dutzend zählenden überlieferten Geistlichen Konzerte und auch der Sololieder mit Continuo (95 Seiten). Neben verschiedenen Aspekten (Form, Melodik, Harmonik) geht Heiko Maus (*1972), eher als Musikberater in der Werbebranche tätig denn als "Historischer und Systematischer Musikwissenschaftler" (Selbstauskunft) bekannt, auf das Wort-Ton-Verhältnis und rhetorische Figuren ein. Freilich arbeitet er häufig mit Vermutungen, vagen Folgerungen und fragwürdigen Formulierungen, wenn er etwa von Einflüssen der Norddeutschen Orgelschule auf Weckman spricht, der doch selber dazu gehört. Im Anhang (45 Seiten) mit ausführlichen Literaturverzeichnissen, Auswahldiskografie und detailliertem Werkregister sind, wie außerdem im Text, die zahlreichen Faksimile-Abbildungen hervorzuheben.

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