SULPICIAE ELEGIDIA

Text, Übersetzung, Einleitung und Anmerkungen
von Hans-Christian Günther

Studia Classica et Mediaevalia, Band 13

Rezension


Der Zyklus von sechs kurzen Liebeselegien bzw. Epigrammen, der unter dem Namen einer Sulpicia im Anhang zum Œuvre des römischen Elegikers Tibull (ca. 55-19 v.Chr.) überliefert ist, gehört zu den wenigen literarischen Werken von Frauen, die sich aus der Antike erhalten haben. Gleichzeitig zählen die betreffenden Gedichte zu den nicht allzu zahlreichen Texten der Epoche, die auch den heutigen Leser noch unmittelbar ansprechen und berühren. Philologisch ist das kleine Corpus seit einiger Zeit gut erschlossen, eine Edition, die es einem größeren Leserkreis nahegebracht hätte, war jedoch bisher ein Desiderat. Hans-Christian Günthers schlanke Ausgabe, die auf allen gelehrten Ballast verzichtet, füllt diese Lücke. Die Einleitung bietet das, was an Kontext zur historischen Einordnung der Gedichte unumgänglich ist, und charakterisiert treffend Sulpicias Sonderstellung in der antiken Literatur. Hilfen zum Textverständnis und einige Anregungen zur Interpretation finden sich in den Anmerkungen. Der Text wird von einer deutschen Übersetzung begleitet, der ersten seit langem im Versmaß des Originals, die philologische Präzision mit dichterischem Schwung verbindet.

Martin Korenjak


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