Rainer Waßner

Die letzte Instanz

Religion und Transzendenz in Ernst Jüngers Frühwerk

Rezension


Von ganz anderem, nämlich größerem analytischem Kaliber ist Rainer Waßners fundierte Untersuchung religiöser Spuren in Jüngers Frühwerk , (Rainer Waßner, Die letzte Instanz. Religion und Transzendenz in Ernst Jüngers Frühwerk.)

Der Autor hat Recht, wenn er feststellt, dass "trotz der Konversion die religiösen Spuren im frühen Werk Jüngers kein größeres Forschungsinteresse" auf sich gezogen haben (Anm. 1, 11). Waßner holt dieses Versäumnis nun in einer präzisen Relektüre der verschiedenen frühen Texte nach, wobei die einzelnen Beiträge fast durchgängig Nachdrucke bereits an anderer Stelle erschienener Aufsätze aus den Jahren 2003 bis heute sind. Das tut ihrer Nützlichkeit keinen Abbruch, weil sich hier viele feine Beobachtungen zum religiösen Geflecht finden, das sich durch Jüngers Werk hindurchwebt und das sich in der Konversion zum katholischen Glauben dann verdichtet. In einem nächsten Schritt wäre es wichtig, fußend auf den Beobachtungen und Analysen von Waßner eine durchgängige Darstellung des religiösen Weges Jüngers zu unternehmen, der auch das Werk der fünfziger Jahre sowie das Spätwerk ins Auge fasst.

Alexander Pschera


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