Bernd Jaspert

Karl Barth und Rudolf Bultmann

Rezension


Zwei der bedeutendsten Theologen des 20. Jahrhunderts waren Karl Barth (1886 - 1968) und Rudolf Bultmann (1884 - 1976). Sie prägten nicht nur eine Generation von Theologen, wie den Hessischen Pfarrer Bernd Jaspert, der zwei Beiträge über Karl Barths Verständnis der Kirchengeschichte und Rudolf Bultmanns Mystikverständnis in einem Band zusammengefasst hat. Überraschend verbindet er damit im Anhang eine Bibliographie seiner eigenen Schriften von 1995 bis 2014.
Darüber hinaus hat Jaspert die Korrespondenz der Marburger Theologen Bultmann und Martin Rade (1857 - 1940) ediert. Diese sei ein Zeugnis dafür, dass es trotz unterschiedlicher theologischer und politischer Ansichten eine beiderseitige Loyalität gab. Jaspert betont, dass hier deutlich wird, dass beide liberale Theologen waren, wenn auch von verschiedenem Ansporn und in unterschiedlicher Tradition. [...] Dass der eine, Bultmann, sich beizeiten den Anliegen der dialektischen Theologie öffnete, widerspricht dieser Sicht nicht. Denn nach seinem eigenen Zeugnis wollte er das erhaltenswerte der liberalen Theologie in die neue Art, Theologie zu treiben, mit einbringen. Und das ist ihm, urteilt man Post festum, auch gelungen. Dass der andere, Rade, bis ans Lebensende ein Liberaler blieb, ist auch nicht zu bestreiten.« (S. 158)

Rainer Hering


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