Einleitung in die christliche Religions-
und Kirchen-Geschichte (1788)

Herausgegeben von Jörn Rüsen und Dirk Fleischer

Geschichte denken
Texte über die Grundlagen der historischen Sinnbildung in der Neuzeit. Band 1

Abstract / Rezension


Aus dem Klappentext

Die Schrift Einleitung in die christliche Religions- und Kirchen-Geschichte des bekannten katholischen Kirchenhistoriker Kaspar Royko (1744-1819) aus dem Jahre 1788 gehört ganz unzweifelhaft zu den interessantesten geschichtstheoretischen Arbeiten des 18. Jahrhunderts. In ihr werden die Prinzipien der Kirchengeschichte als Wissenschaft entwickelt. Sie enthält also die Vorbereitungsgrundsätze, "nach denen das ganze Gemählde der Kirchengeschichte ausgeführt werden sollte." Mit seiner Schrift folgt er der zu seiner Zeit üblichen Praxis aller Wissenschaften, Rechenschaft über die von der jeweiligen Wissenschaft angewandte Art des Denkens zu geben. Sie reflektiert damit die Praxis eines Kirchenhistorikers und die mit seiner Arbeit zusammenhängenden Fragen und Probleme der historischen Erkenntnis, der Geschichtsschreibung und der Bildungsabsicht. Dabei verfährt er allerdings nicht so, dass er die einzelnen Themen auf die elementaren Prinzipien historischen Denkens und wissenschaftlichen Arbeitens zurückführt, sondern bei Roykos Werk handelt es sich noch um ein frühes Konzept geschichtstheoretischer Theoriebildung, das gekennzeichnet ist durch den Versuch, wirklich alles Wissen, das bisher in der Kirchengeschichte erarbeitet und tradiert wurde, enzyklopädisch zu erfassen und entsprechend abzuhandeln.


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