5. Norddeutscher Archivtag

12. und 13. Juni 2012 in Lübeck

Herausgegeben von Rainer Hering

bibliothemata, Band 27

Rezension


Archivtage dienen dem fachlichen Austausch von Archivaren. So ist es grundsätzlich auch beim Norddeutschen Archivtag, auf dem sich alle drei Jahre spartenübergreifend die Archivare aller fünf norddeutschen Bundesländer treffen. 2012 diskutierten die Fachkolleginnen und -kollegen aus kirchlichen, kommunalen und staatlichen Archiven sowie Archiven der Wirtschaft Fragen der Übernahme von Personenstandsregistern, zu Personendaten im Internet, zur Langzeitarchivierung elektronischer Unterlagen sowie zu strategischen Zielen und Maßnahmen im modernen Archivmanagement. Für die Leser des Stader Jahrbuchs, insbesondere für Orts- und Familienforscher, vermittelt das Kapitel über "Konzepte und Praxis der Einstellung von Personendaten" interessante Informationen (5. 61ff.).

Hingewiesen wird auf das Projekt "Kirchenbuchportal im Internet" der Evangelischen Kirche Deutschlands, ein ökumenisches Projekt (www.kirchenbuchportal.de, international: www. matricula-online.eu). Das Staatsarchiv Bremen arbeitet seit Jahrzehnten mit der Gesellschaft für Familienforschung Bremen e. V. zu gegenseitigem Nutzen zusammen (5. 73ff.). Da die Aufarbeitung von Personendaten für das Internet aufwändig ist, die Personalressourcen der Archive jedoch eher gering, sind das Staatsarchiv Bremen und das Landeshauptarchiv Schwerin Kooperationen mit Ancestry (The Generations Network/My Family), der Genealogischen Gesellschaft von Utah (Familysearch/Mormonen) bzw. mit der Universität Rostock und dem Max-Planck-Institut fur dernografische Forschung Rostock eingegangen. Für Familienforscher ist es von Vorteil, dadurch im Internet Familiennamen auf direktem Wege recherchieren zu können.

Beide Archive berichten, welche guten und weniger guten Erfahrungen sie mit der Zusammenarbeit gemacht haben (5. 77ff.). Die strategischen Überlegungen bei der Präsentation von Personaldaten im Internet runden die Erörterung ab (5. 99ff.). Es lohnt sich also, auch für Nichtarchivare, in dem Band zu blättern und zu lesen.

Gudrun Fiedler


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