Felice Vinci

Homer an der Ostsee

Ilias und Odyssee kamen aus Nordeuropa

übersetzt von Chris Überla

Abstract / Rezension


Auszug aus dem Vorwort

Im vorliegenden Buch wird der Leser erfahren, wie Vinci ausgehend von Ortsnamen und geographischen Eigenschaften - von denen diese Vorgeschichtler nichts wussten - in Übereinstimmung mit diesen frühen Sozialwissenschaftlern zum Schluss kommt, dass "die ursprüngliche Heimat der lndoeuropäer ... im nördlichsten Teil Skandinaviens [lag], einer Art 'Hut' über dem europäischen Kontinent, der zum Polarmeer reicht ... Vor fünf- oder sechstausend Jahren, als der Orion die Frühlingstagundnachtgleiche markierte und das Sternbild Drache zum Himmelsnordpol zeigte, entwickelte sich hier die uranfängliche indogermanische Kultur, auf den 'Inseln im Norden der Welt' ... dank der günstigsten Klimaperiode, die jemals in diesem Gebiet geherrscht hat."

Interessanterweise passt dies zu einem noch weniger akzeptierten Schrifttum, das 1888 mit der Veröffentlichung der Geheimlehre von Helena Petrowna Blavatsky [BlavGH] begann, der Gründerin der Theosophischen Gesellschaft. Sie schrieb über die frühe Menschheitsgeschichte, vermutlich basierend auf antiken orientalischen Quellen, und legte ihren Ursprung in die nördliche Polarregion. Andere Theosophen, die Wissen über die ferne Vergangenheit für sich reklamierten, bauten darauf auf, wie der Hellseher Charles W. Leadbeater und das Schreibmedium Alice A. Bailey. Rudolf Steiner, der Gründer der Anthroposophie, behielt die Grundzüge von Blavatskys Lehre bei, fügte aber viele Einzelheiten seiner eigenen Schau hinzu. Die Philosophen des Traditionalismus des zwanzigsten Jahrhunderts [TradWik], insbesondere René Guénon (Der König der Welt [GuéKon]) und Julius Evola (Revolte gegen die Moderne Welt [EvolRev]) gehen von einer "hyperboreischen" oder arktischen Heimat aus, wenn sie über die frühesten Menschenrassen schreiben. Kurz: der Gedanke dieses nördlichen Ursprung wurde zu einem festen Bestandteil esoterischen Geschichtsverständnisses.

Als Wissenschaftler ignoriert Vinci diese Strömungen bewusst. Sein Werk basiert nicht auf Literatur außer den antiken Epen und den Mythen selbst. Die Bewohner seiner arktischen Heimat sind keine spirituellen Riesen, sondern gewöhnliche Menschen. Sie müssen wohl etwas abgehärteter als wir gewesen sein, denn sie schufen eine hohe Kultur in einem äußerst unfreundlichen Klima. Mit Sicherheit waren sie auch mutiger, denn als das Leben dort, wo sie Wurzeln geschlagen hatte, unmöglich wurde, wandten sich Männer, Frauen und Kinder unbekannten Ländern zu. Schließlich waren sie zweifellos auch kreativer als wir, denn sie begannen, die Grundlagen für die griechische Kultur zu legen, die "sich über die Welt verbreitete, vermittelt durch das Römische Reich, bis dieser große Kreis, der begonnen hatte, als die Achaier vom Norden nach Süden wanderten, sich schloss, als die Römer auf die Germanen trafen, was schließlich die moderne europäische Zivilisation entstehen lies." Falls wir ihren Einfluss heutzutage gering achten, gibt Vinci zu bedenken, dass "der wichtigste Wert, den Europa der Welt gegeben hat, die Idee der Demokratie, sich sowohl in der griechischen als auch im wikingischen "thing" findet, den Ratsversammlungen die in Athen und Island abgehalten wurden."

Die Zusammenfassung des Buches spielt mit noch einigen kühneren Theorien, nämlich dass Ägypter und Sumerer auch aus dem Norden stammen und dass die Wanderer, vorzügliche Seefahrer,selbst Polynesien erreicht haben konnten. Die Argumentation des Autors ist wert, ernst genommen zu werden, aber wenn der Leser sich hierüber kein endgültiges Urteil erlaubt, so tut dies Vinci ebenso, denn er nennt dies "Spekulationen" und höchstens einen Anfangspunkt für genauere Forschung über die Ursprünge der Menschheit.

Folgende Rezension erschien im ebook-Magazin für Phantastik FANTASIA, 498e, Seite 133-136

Eine weitere Rezension von Tom Reichstein erschien auf einem Micro-Blog auf Instagram Gute Seiten schlechte Seiten

Folgender Beitrag erschien in der Zeitschrift für Politik, Geschichte & Kultur RECONQUISTA, Ausgabe 1/2016

Folgende Rezension erschien in der Katholischen SonntagsZeitung Neue Bildpost, Ausgabe 17 / 1./2. Mai 2021, Seite 19


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