Mit Gott gegen geistige Fremdherrschaft?

Durchaus angebracht ist Kritik am westlichen Denken, wie es sich seit der Aufklärung zu einem Machtsystem entwickelt hat, zu einer Herrschaft, der sich die beherrschten nicht bewusst sind. Der Autor zeigt: Strategien wie Polltical Correctness, Gender Mainstreaming oder moralischer Druck dienen der Macht; Toleranz- oder Diskriminierungsbegriffe deutet sie nach ihrem Gusto. Soweit d'accord. Leider sieht er den Verlust von "Religion im Sinne echter Transzendenz" als Ursache. Religion immunisiere gegen Geistige Fremdherrschaft. Würde sei dem Menschen durch Glaube an Gott gegeben, Demokratie nur auf religiöser Grundlage funktionsfähig. Das bezweifle ich, denn Konfessionen haben ebenfalls ihre Deutungsansprüche missbraucht, Wasser gepredigt und Wein gezecht. Religion ist also auch keine Lösung.

Michael Helming