Maxim Asjoma

Ist japanischer Buddhismus wirklich Buddhismus?

Transformationen des Buddhismus in Japan

libri virides Band 2

Abstract / Rezension


Aus dem Klappentext

Der westliche Blick auf Japan ist oft von Faszination, Neugier und Bewunderung gefärbt. Wieso auch nicht? Schließlich bietet der Ferne Osten eine reichhaltige und fremde Kulturlandschaft, exotische Speisen und elaborierte Rituale selbst im Alltag. Auch in Hinsicht auf die religiöse Sphäre ist es nicht verwunderlich, von Fremdheit und Faszination zu sprechen, denn in Japan hat sich bis heute eine religiöse Kultur erhalten, die weltweit einzigartig bleibt. Sowohl die Geister des Shintoismus, die magischen Rituale des Shingon-Buddhismus, die eindrucksvolle Potenz der Mantras der Amida- und Nichiren-Sekten, wie auch die Ruhe und Gelassenheit des Zen legen Zeugnis über die Vielfalt religiöser Kultur im Land der aufgehenden Sonne ab.

Dass ein romantischer Blick jedoch immer vorläufig bleiben muss oder nur in Distanz gewahrt werden kann, spiegelt unsere tägliche Erfahrung wieder. Nicht anders verhält es sich dabei mit der japanischen Religiosität. Ein genauerer differenzierender Blick legt sogleich Brüche, Widersprüche oder gar inhaltliche Leere frei. Wie kann es sein, dass eine religiöse Kultur wie der Buddhismus sich in so vielen unterschiedlichen Arten, rituellen Ausformungen und kontradiktorischen ideologischen Wendungen zeigt, ja gar scheinbar sämtliche Traditionen mit seinem indischen Pendant bricht? Die Frage, ob es sich bei dem japanischen Buddhismus tatsächlich um die Fortsetzung der großen indischen Lehrtradition oder um eine völlig neue, durch indigenen Ritualismus verfärbte Form der Religiosität handelt, wird von der Fachwelt meist totgeschwiegen und erschöpft sich in einer Darstellung der religiösen Phänomene. Die vorliegende Arbeit jedoch hat es sich zum Ziel erklärt, entlang der Traditionen des indischen Buddhismus eine systematische Analyse der Überlieferung zu leisten, um die ausstehende Frage nach der Originalität der japanischen Form des Buddhismus kritisch zu hinterfragen.


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