Konstantin Schwarzmüller
Neue religiöse Riten in der katholischen Diaspora
am Beispiel der Feier der Lebenswende

Rezension


Es handelt sich um eine Diplomarbeit, die an der Katholischen Hochschule Freiburg / Br. angenommen worden ist. Vf. hat sich mit Verve auf sein Thema eingelassen, beschreibt im ersten Teil seines Buches (13-145) die gesellschaftlichen und religiösen Rahmenbedingungen der Lebenswendefeier, einer Alternative für konfessionslose Jugendliche zur Jugendweihe, sowie die Motive der Jugendlichen zur Teilnahme. Er führt in die Geschichte der Jugendweihe ein, bietet verschiedene Deutungen der religiös-pastoralen Situation in Ostdeutschland, bevor er schließlich die Lebenswendefeier selbst (und einige weitere Feierformen, die alle in Erfurt entstanden sind) analysiert.

Der zweite Teil des Buches (147-168) besteht aus einem Entwurf für eine Unterrichtseinheit, die konfessionell nicht gebundenen Schülern Inhalte von Religion und Christentum nahebringen soll. Keine Frage, eine sehr gute Diplomarbeit, die auch interessantes Material (Interviews, Informationen zu Vorbereitung und Ablauf der Feier etc.) enthält. Doch bleibt das Buch klar im Rahmen einer Abschlussarbeit. Das beginnt bei o der Literaturauswahl, setzt sich über eine durchaus respektable, dann aber doch zu kurz greifende Umfrage unter Jugendlichen zur Teilnahme u.a., an der Lebenswendefeier fort, zeigt sich in einer nicht immer klaren o Mischung aus Erfahrungsbericht und wissenschaftlichem Kommentar etc. Allerdings vermag das Buch für die neue Feierform zu interessieren und auf ihre rituellen und pastoralen Potentiale hinzuweisen. Damit leistet der Vf. der Sache selbst einen guten Dienst.

B.K.


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