In diesem Buch wird die jüdische und die christliche Religion in Zusammenhang mit der
akkadischen Tradition dargestellt, die die Juden in der babylonischen Gefangenschaft näher kennenlernten. In Mesopotamien
war die Liebe eine sakrale Handlung und sowohl Grundlage der Vegetation wie des gesellschaftlichen Lebens. Wie die eleusischen
Mysterien und der Yoga war sie mit einer Initiation verbunden, die die Selbsterkenntnis und Erlösung einschloß. Die indische
Tradition wird daher zum Vergleich herangezogen und der Yoga als religionswissenschaftliche Methode eingesetzt. Nur durch
meditative Vertiefung können wir heute die alten Kulturen in adäquater Weise, d.h. ohne westliches Vorurteil, wahrnehmen und
erforschen. Nur so kann es auch zu einem unverzerrten Dialog zwischen den Kulturen und zwischen Mann und Frau kommen und der
westliche und der männliche Hegemonieanspruch überwunden werden. Durch die Übersetzung des Hohenliedes wird überdies ein Beitrag
zur deutsch-jüdischen Literatur erbracht. Egbert Richter hat vor und neben dem Studium der Religionswissenschaft und der indischen und westlichen Philosophie zahlreiche
europäische, orientalische und indische Sprachen und Schriften studiert sowie an der Entzifferung alter Wortschriften gearbeitet.
Mit dem Zusatz Ushanas zu seinem Autorennamen weist er auf seine Beziehung zur indischen, insbesondere zur vedischen Tradition
hin. Im Jahre 2008 wurde ihm durch die World Association for Vedic Studies (WAVES) für seine literarische und wissenschaftliche
Arbeit der Titel ,Experte in altindischer Kultur' (prachya vidya parangata) verliehen.
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