Rainer Haas

Kurzgefasste Kirchengeschichte von Langenselbold

Abstract / Rezension


Klosterlandschaft Main-Kinzig zwischen Hanau und Fulda im östlichen mittleren Hessen: Benediktiner, Augustiner, Zisterzienser, Prämonstratenser, Johanniter und das erste Haus der Antoniter in Deutschland. Mittendrin Selbold, dessen Graf Dietmar, Enkel des Gaugrafen Reginbodo, 1108 ein Augustiner-Stift gegründet hat, das 1138 dem Orden des hl.Norbert übergeben wurde und das als Tochter von Prémontré die mächtige Marien-Kirche in Gelnhausen bauen ließ. Das Adelsgeschlecht derer von Isenburg und die Äbte des Klosters prägten die Geschichte des Dorfes wie die des Archidiakonats im unteren Kinzigtal unter dem Mainzer Erzstuhl. Mit der Reformation wurde das Kloster säkularisiert. Auf die lutherische folgte die reformierte Kirchenordnung; Vertreibung der einen Pfarrer und Asyl-Gewährung für andere Pfarrer spiegeln die örtliche wie die Geschichte Deutschlands wider. Nassau, die Pfalz und Hessen-Kassel wirkten in die Gemeinde hinein, bis 1818 die Hanauer Union die beiden evangelischen Religionsparteien einigte. Aus dem Bauerndorf wurde eine Stadt, in die viele verschiedene Menschen ihre Traditionen und Glaubensäußerungen hineintrugen.

2008 waren 900 Jahre vergangen seit der Ersterwähnung Langenselbolds anno 1108. 2009 – der Hessentag fand in Langenselbold statt – wurde eine neue Orgel in der evangelischen Kirche eingebaut.

2010 sind 275 Jahre vergangen seit der Errichtung der neuen evangelischen Kirche auf dem Klosterberg, die seit 1969 eine römisch-katholische Schwester neben sich hat.

Der Verfasser, Jahrgang 1941, war von 1971 bis 1979 Pfarrer in Langenselbold und von 1989 bis 2006 im benachbarten Roßdorf. Der Kirchengeschichte hat er sich verschrieben: der Auswirkung der deutschen Reformation auf England und Schottland ebenso wie der Entwicklung der Gemeinden, in denen er jeweils Dienst tat.

Folgende Rezension erschien in der Gelnhäuser Neuesten Zeitung, Ausgabe vom 01.04.2011, Seite 24


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