Irmgard Gehle

Expeditus Schmidt

Ein wagemutiger, abenteuerlicher Weg vom Lutheraner zum Franziskaner
Trennung von Konvention und Familie
Ein kompetentes, innovatives Wirken als Literaturhistoriker und -kritiker,
Redakteur und Konferenzredner
Trennung von Antimodernismus und literarischer Inferiorität

Rezension


"Seit dem Tode Eichendorffs (1857) und Adalbert Stifters (1868) gab es keinen katholischen Schriftsteller mehr, dem der Durchbruch in die deutsche Nationalliteratur gelungen wäre. Was im katholischen Milieu als katholische Literatur angepriesen wurde, besaß einen klerikal erbaulichen Charakter... Auch Carl Muth band die Autonomie der Kunst auf eine abstrakte Weise an Moral und Religion im kirchlichen Sinne zurück... Wie massiv die Vorurteile waren, die hier Barrieren bildeten, zeigt die Reaktion auf die Romane der Österreicherin Enrica von Handel-Mazzetti (1871-1955). In ihrem Roman Jesse und Maria (1904-06), dessen Handlung zurzeit der Gegenreformation spielte, hatte sie es gewagt, einen Protestanten positiv, die katholischen Seite in weniger sympathischem Licht darzustellen. Die erregten Stellungnahmen des Publikums führten zu einem mit großer Heftigkeit geführten Literaturstreit, der in seiner Verquickung mit dem theologischen Antimodernismus fast zu einer kirchlichen Verurteilung des Hochlands führte.


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