ANTONIUS PRAETORIUS

DE SACROSANCTIS NOVI FOEDERIS IESU CHRISTI SACRAMENTIS

Eine reformatorische Sakramentenlehre von 1602 über die hochheiligen Sakramente des Neuen Bundes Jesu Christi

Herausgegeben und übersetzt von Burghard Schmanck


Einführende Worte des Herausgebers

Wer dieses Buch warum lesen sollte

Im Jahre 1559, fünf Jahre vor Calvins Tod, erschien Calvins Institutio Christianae Religionis in ihrer endgültigen Fassung in lateinischer Sprache.

1602, also 43 Jahre später, veröffentlichte Praetorius seine Sakramentenschrift, ebenfalls auf latein. Calvins Werk wurde ein Bestseller und wurde 1560 von ihm auch in französischer Sprache herausgegeben. Praetorius' Schrift geriet in Vergessenheit, wurde aber jetzt wiederentdeckt und 408 Jahre nach ihrer Erstveröffentlichung ins Deutsche übertragen.

Calvin behandelt seine Sakramentenlehre im 14.-19. Kapitel des vierten Buches seiner Institutio; Praetorius stellt seine Sakramentenlehre in 11 Homilien dar.

Für den Fachwissenschaftler bietet sich dort ein reiches Forschungsfeld zur Entwicklung der calvinistischen/reformatorischen Sakramentenlehre im Zeitraum von gut einer Generation nach Calvins Tod. Der interessierte Christ findet bei Praetorius Gedankengänge, Argumentationsketten und Schlußfolgerungen zu Taufe und Abendmahl, die durchaus modern und nachvollziehbar anmuten. Ausdrücklich schreibt der reformierte Pfarrer, er wünsche, "mit einfacher Wahrheit einfacheren Menschen zu nützen und sie zu lehren, größere Dinge zu verstehen." (D 8)

Mancher Leser wird erstaunt feststellen: "So habe ich das noch nie gesehen und - verstanden!
Gerade in unserer Zeit der ökumenischen Bewegung dürfte es hilfreich sein, sich gemeinsam auf die Ursprünge zu besinnen und von daher nach Lösungen zu suchen. Des Praetorius Schrift bietet diese Rückbesinnung als erfolgreiche Methode, um zu besserem Verständnis dessen zu gelangen, was Sakramente eigentlich sind und bedeuten.

Für den des Lateinischen Kundigen bietet die Zweisprachigkeit der Textausgabe einen zusätzlichen Anreiz, den Sinn besser zu ergründen, als es eine noch so sehr um Authentizität bemühte Übersetzung zu leisten vermag. Dank Internet ist sogar ein Blick auf das Original von 1602 möglich: http://digital.bibliothek.uni-halle.de/hd/content/zoom/281395.

Burghard Schmanck


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