Astrid Peters

Lars Wivallius –

Darstellungen eines Abenteurerlebens

Rezension


In der vorliegenden Arbeit widmet sich Astrid Peters dem Leben eines Schweden, der hierzulande wenig bekannt sein dürfte, jedoch als Abenteurer, Hochstapler, Betrüger, Dieb und begnadeter Dichter Karriere gemacht hatte. Lars Wivallius wurde 1605 als Lars Svensson in der Nähe des Dorfes Wivalla geboren, nach dem er sich später nannte. Durch die gute Stellung seines Vaters als Vogt auf Schloss Örebro genoss er eine für die damaligen Verhältnisse gute Schulbildung, die ihn bis auf die Universität Uppsala führte. Als er sie ohne Abschluss verließ, tobte bereits der 30-jährige Krieg. Die Abenteuerlust trieb den jungen Wivallius durch fast ganz Europa, wo er unter anderem in Nürnberg das erste Mal verhaftet und verurteilt wurde. Im Gefängnis verfasste er zahlreiche Klagelieder, die erhört wurden und zu seiner Begnadigung führten. In Bremen ehelichte er unter falschem Namen eine dänische Adlige, floh, wurde gefasst, mehrfach - wegen Heiratsschwindels, Spionage und Verschwörung - vor Gericht gestellt, verurteilt und 1634 schließlich, und das dürfte besonders Finnlandinteressierte aufhorchen lassen, in die finnische Einöde, auf die Festung Kaja-neborg verbannt. Dort sollte er unter widrigen Bedingungen fünf lange Jahre bleiben. Hier verfasste Wivallius, wie stets in Gefangenschaft, ein Konvolut von Bittschriften, Gedichten und anderen Texte, die dieses Mal jedoch, anders als sonst, bei den Verantwortlichen keine Wirkung zeigten. Kajaani gilt als eine seiner größten Schaffensperioden. Die wohl wichtigste dieser Schriften trägt den Namen "Sweriges Rijkes Ringmur". Als ihn die Nachricht seiner Entlassung erreichte, schrieb er sein berühmtestes 22 Strophen umfassendes Opus "Klage Wija öfwer thenna torra och kaller wäähr", eine Art Huldigung der Sonne mit Schilderungen über die Natur und eine Art Gebet an den Schöpfer über das Leben, die Menschen und die Freiheit. Wivallius war 36 Jahre alt, als er Kajaani verlassen und nach Stockholm zurückkehren konnte. Nach dieser Haft blieb seine literarische Produktion weit hinter dem Schaffen während seiner Haftzeiten zurück. Er wurde sesshaft, heiratete und arbeitete bis zu seinem Tod als Advokat. Ein Gedenkstein auf dem Stockholmer Friedhof Södermalm erinnert an den 1669 verstorbenen Abenteurer.

Im zweiten Teil der Arbeit vergleicht Peters die beiden neuen 2005 in Schweden erschienenen Werke über den Dichter und kommt zu dem Fazit, dass sich "Lärkans sang är icke läng" von Lennart Jörälv und " Lars Wivallius - Skojare och skald" von Birger Bergh sehr gut ergänzen: Das eine mit seiner ausführlichen Biografie und das andere mit seinen Informationen zum Werk des Dichters. Betrachtet man den Schreibstil der Bücher, so sind beide auf eine unterhaltsame Art und Weise verfasst. Das lässt sich mit Fug und Recht auch von der vorliegenden Arbeit sagen.

Petra Sauerzapf-Poser


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