Hamid Reza Yousefi/Sarah Ginsburg

Kultur des Krieges:

Amerikanismus - Zionismus - Islamismus

Rezension


Yousefi und Ginsburg zeichnen ein düsteres Bild der Gegenwart und Zukunft im 21. Jahrhundert. Ihrer Auffassung nach "hat sich eine ‚Kultur des Krieges' entzündet, die ihre Verkörperung in den Ideologien des Amerikanismus, Zionismus und Islamismus findet" (9). Dieser zentralen These folgend, unternehmen die Autoren eine vergleichende Darstellung zwischen den drei Ideologien und ihren "totalitären Wesenszüge[n]" (143). Gemeinsamkeiten seien in der exklusivistisch und dualistisch orientierten Weltanschauung zu finden. Weiterhin stellen Yousefi und Ginsburg heraus, dass Amerikanismus, Zionismus und Islamismus einen religiösen und moralischen Bezugspunkt aufwiesen. Während Amerikanismus und Zionismus staatlich organisiert seien, sei der Islamismus jedoch zu kennzeichnen als eine Reaktion gegen eine asymmetrische Machtverteilung. Zwar betonen die Autoren den Unterschied zwischen den jeweiligen Ideologien und den gesellschaftlichen sowie kulturellen Strukturen, in die sie eingebettet sind - Amerikanismus und Amerika, Zionismus und Israel, Islamismus und Islam. Dennoch scheint ihre Darstellung sehr auf den Aspekt der Gewalt fokussiert zu sein. Die kontroversen Thesen mögen Gesprächstoff für aufgeladene Diskussionen bieten, erfordern jedoch eine wissenschaftlich profundere Untersuchung als die, die in diesem Buch geboten wird.

Jost Wübbeke (JW)
Student, Lehrstuhl für Internationale Politik, Ruhr-Universität Bochum


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