Rainer Haas

Exportgut: Evangelium

Reformatorische Literatur aus Deutschland
[und Nachbarländern] in englischen Ketzerprozessen
und Listen verbotener Bücher 1526 - 1546

Abstract / Rezension


Deutschlands bedeutender Beitrag zur Weltgeschichte im 16.Jahrhundert - die Reformation der Kirche durch das Evangelium - war ein "Exportgut". Das Wort "Export" ist dabei nicht nur im übertragenen Sinne zu verstehen, daß eine Sache von einem Land in ein anderes gelangt, sondern ganz im Sinne des Handels: Bücher kirchenkritischen und reformerischen Inhalts wurden - wenn sie nicht gar allein für den Zweck des Exportes gedruckt worden waren - auf dem Markt aufgekauft, als Handelsware in ein anderes Land transportiert und dort - nach Möglichkeit mit gutem Gewinn - verkauft. Die Kaufleute trugen außer dem unternehmerischen Risiko noch ein weiteres: die Behörden des Landes, für das die Bücher bestimmt waren, waren bestrebt, die Bücher zu konfiszieren, haben die Händler wegen Unterstützung der Ketzerei angeklagt und gelegentlich auch an Besitz, Leib und Leben gestraft.

Folgende Rezension erschien im MATERIALDIENST des Konfessionskundlichen Instituts Bensheim, März / April, 56. Jahrgang, 02/2005, Seite 39-40

Eine weitere Rezension erschien im Archiv für Reformationsgeschichte, Beiheft - Literaturbericht, Jahrgang 35, 2006


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