Stadthygiene und Abwasserreinigung

nach der Hamburger Cholera-Epidemie

Umweltforschung vor 100 Jahren im Spiegel der Bibliothek der Sielklär-Versuchsstation Hamburg-Eppendorf

Abstract / Rezension


Die "Bibliothek der Sielklär-Versuchsstation Hamburg-Eppendorf", eine ca. 450 Bände umfassende Spezialbibliothek zur Wasser- und Abwasserforschung um die Jahrhundertwende 1800-1900, ist durch eine Schenkung 1984 an die Universitätsbibliothek der Technischen Universität Hamburg-Harburg gekommen. Im Bestand dieser Bibliothek und damit auch in dieser Ausstellung spiegelt sich die Umwelt- und Abwasserforschung Ende des 19. Jahrhunderts wider. Bibliotheks- und buchgeschichtlich interessant ist dabei nicht, dass dieser Bestand besonders wertvolle Bände enthält, dies ist wahrscheinlich nur in Einzelbänden der Fall. Bemerkenswert ist jedoch, dass mit dieser Bibliothek eine wirkliche Arbeits- und Gebrauchsbibliothek mit Büchern aus Deutschland, England, Frankreich und den USA, Sonderdrucken, einzelnen Zeitschriftenbänden sowie viel grauer Literatur (Behördenschriften, Gutachten u.ä.) erhalten worden ist.

Die Sielklär-Versuchsanlage ist 1894 als Teil des Hygienischen Instituts nach der Cholera-Epidemie 1892 in Hamburg gebaut worden. Bevor auf die Geschichte der Versuchsstation eingegangen wird, berichtet der erste Aufsatz dieses Kataloges über Auswirkungen der Cholera-Epidemie auf Stadthygiene und Sanierungsmaßnahmen in Hamburg. Abgerundet wird dieser Katalog durch einen Blick auf aktuelle Anforderungen an die kommunale Abwasserreinigung. Nicht nur durch diesen Beitrag wird deutlich, dass bei jeder Beschäftigung mit der Vergangenheit der Umweltforschung Bezüge zur Gegenwart unvermeidlich scheinen. Katalog und Ausstellung dokumentieren den historischen Entwicklungsstand eines Teilbereiches der Umweltforschung Ende des vorletzten Jahrhunderts und sollen Anregung, Ansatzpunkt und Fundgrube darstellen für weitere Untersuchungen zur Geschichte von Umweltverschmutzung und Umweltschutz.


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