Arte & Marte

Band 2

Aufsätze

Hg. von Josef Johannes Schmid

Rezension


Vorwort des Herausgebers.
Manchmal realisieren sich, allen Unkenrufen über die vermeintlich auswegslose Situation der Geisteswissenschaften zum Trotze, auch unwahrscheinliche Projekte. Ich erinnere mich noch als wäre es gestern gewesen an jenen Abend 1998, als wir, Marcus Junkelmann, meine Frau und ich nach dem Abendessen bei uns zusammensaßen. Wir sprachen über alte Zeiten, über gemeinsame Freunde, über das Studium und so weiter. Wie selbstverständlich kam das Gespräch dabei auf unseren Doktorvater Hans Schmidt: auf seinen frühen Tod im Frühjahr des gleichen Jahres. Je später der Abend, desto dringlicher erschien uns die Notwendigkeit, unserer Verbundenheit dem gemeinsamen Doktorvater gegenüber äußeren Ausdruck zu verleihen. Wie von selbst bot sich dabei der Ausblick auf den 70. Geburtstag des Verstorbenen im November 2000 an. So war der Gedanke an diese Gedächtnisschrift geboren - ein Unternehmen, das schließlich durch schrittweise Erkundung der Mitarbeitsbereitschaft seiner ehemaligen Schüler, durch erstes Vorfühlen bei Verlagen und schließlich durch das Erstellen eines verwirklichbaren Konzeptes Gestalt annahm.

Wie immer bei solchen Projekten blieb aber schließlich das Problem der Finanzierung, welches durch zwei mehr denn erfreuliche Faktoren gelöst werden konnte: zum einen durch das faire Angebot des Verlages Traugott Bautz, zum anderen aber, und in der Idee des Werkes als einer posthumen Hommage der Schüler an ihren akademischen Lehrer noch erfreulicher, durch die finanzielle Beteiligung eines jeden Autors an den Gesamtkosten. Heute, mehr als zwei Jahre nach dem denkwürdigen Abend ist unsere verwegene Idee von damals tatsächlich Buch geworden, ja, nicht nur eines, sondern sogar zwei. Marcus Junkelmann hatte die erfreuliche Idee, einen Gedanken seiner einst bei Hans Schmidt erstellten Promotion über Max Emanuel als Feldherrn herauszugreifen und in einer großangelegten Monographie näher zu beleuchten. Schon bald wurde klar, dass dieses "Theatrum belli" notwendigerweise deutlich die Grenzen eines Sammelbandbeitrags sprengen würde, und so entstand die Zweibändigkeit. Wenn auch der zweite Band mit seiner Sammlung von Aufsätzen einer Reihe seiner Schüler naturgemäß nicht diese Einheitlichkeitaufweisen kann, so scheint mir auch hier ein dominierender Gedanke, ein inhaltlicher geistiger Faden gegeben.

Es ist dies im Grunde nichts anderes, denn das Vermächtnis Hans Schmidts an seine Schüler, sein Interesse, sagen wir ruhig: sein Eifer, für die Beschäftigung mit der Geschichte des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, seine Begeisterung für die Militärgeschichte als integraler Bestandteil der europäischen Kultur und Sozialgeschichte, schließlich seine Verbundenheit mit Frankreich und seiner Geschichte. All diese Faktoren zusammen bildeten den Lehrer und Forscher Hans Schmidt, sich auf einen Aspekt zu beschränken, hieße sein eigentliches Wesen zu beschneiden. So ist es erfreulich, dass diese Bände genau die Bandbreite des Schmidt'schen Oeuvre wiedergeben. Natürlich entstehen Bücher wie das vorliegende nicht von selbst, und so ist es eine angenehme Pflicht, an dieser Stelle meinen und unseren Dank all jenen gegenüber zu bekunden, die an ihrem Zustandekommen einen wesentlichen Anteil hatten: allen voran dem Verlag Traugott Bautz für das bereits erwähnte, mehr als faire, unserer Situation entgegenkommende Angebot und die flexible Betreuung, den Autoren für ihre pünktliche und zuverlässige Mitarbeit, sowie den finanziellen Beitrag, vielen Freunden, die hier nicht alle namentlich aufgeführt werden können, für zahlreiche Hilfen und "sachdienliche Hinweise', schließlich auch den Bibliotheken und Archiven, welche in vorbildlicher Weise auf unser besonderes Finanzierungskonzept Rücksicht nahmen, indem sie Reproduktionsgebühren entweder senkten oder gänzlich erließen. Doch wäre diese Danksagung unvollständig ohne die ausdrückliche und wohlverdiente Nennung meines lieben Freundes Dietmar Schmitz M.A., der seine fachlichen Kenntnisse der Buchherstellung nicht nur allgemein dem Werke zugute kommen ließ, sondern der auch durch seine gestalterischen Fähigkeiten den beiden Bänden erst eine äußere Hülle gab, indem er das Umschlagdesign trotz knappster Freizeitschnell und unentgeltlich erstellte.

Doch sei hier auch an all jene erinnert, welche in Gedanken dieses Projekt mittrugen und deren Namen sich nicht im Inhaltsverzeichnisfinden. In besonderem Maße gilt dies für unseren lieben Kollegen Dr. Rainer Babel, dem es aus beruflichen Gründen und anderweitiger arbeitsmäßiger Belastung leider nicht möglich war, seinen geplanten Beitrag zur Geschichte der französisch-pfälzischen Beziehungen in der Früheren Neuzeit zu verfassen. Nicht unerwähnt bleibe auch die Witwe des teuren Verstorbenen, Frau Uta Schmidt, die das Entstehen dieses Projektes von Anfang an mit Interesse und Engagement begleitete.

Schließlich möchte ich mich apriori bei all jenen entschuldigen, die gerne an dieser Schrift mitgewirkt hätten, deren Adressen wir aber nicht oder nicht rechtzeitig habhaft werden konnten.

Mögen diese Bände so aufgenommen werden, wie sie gedacht waren und sind, als kleines posthumes Zeichen unserer Dankbarkeit an einen großen Gelehrten, begeisternden Historiker und unvergesslichen Menschen.


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