Tony Pacyna

Musilinguistik

Theorien und Perspektiven

Interkulturelle Bibliothek, Band 134

Abstract / Rezension


Ausgelöst durch Seven Pinkers Buch Der Sprachinsitinkt, entfachten die Debatten um Ursprungstheorien von Sprache und Musik erneut. Einige Autoren berufen sich auf Darwin, nutzen dessen Theorien allerdings als Bergwerk und nehmen sich die Teile, die sie brauchen. Leider entsteht dadurch oftmals ein falsches Bild. Die vorliegende Untersuchung widmet sich erneut dem Werk Darwins in Bezug auf neuere und neuste Debatten über den Ursprung von Musik und Sprache. Dabei soll auch deutlich werden, dass individuell gezogenen und zur Orientierung benötigten Grenzen protokulturell wenig stringent waren und es auch heute nicht sind. Es ist daher unnötig, Grenzen, die oftmals aufgrund von unterschiedlichen Sprachen gezogen werden, als Konfliktpotential anzusehen, und unsinnig, die eigene Sprache zu verabsolutieren. Die Fähigkeit zum Sprechen und Musizieren ist dem Menschen immanent, weil sie auf humanspezifischen Gemeinsamkeiten wie Kooperation und Synchronisation beruhen ? Eigenschaften, die sich im Laufe der Entwicklung des Menschen in der Anpassung an neue Umweltereignisse evolvierten, aus denen differenzierte Sprachen und Musiken emergierten. Doch dabei sind Musik und Sprache nicht allein Nebenprodukte der Evolution. Innerhalb der sexuellen Selektion diente die ästhetische Präferenz für neue Eigenschaften, einhergehend mit neuen Fähigkeiten und Möglichkeiten, als Katalysator und ermöglichte höhere Reproduktionschancen, die den Menschen so spezifizierten und spezialisierten, wie er es heute ist.

Über den Autoren

Tony Pacyna, geboren 1979, ist derzeit Lehrbeauftragter an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und lehrt an verschiedenen Einrichtungen. Seine Forschungsbereiche sind neben der Interkulturellen und transkulturellen Philosophie, die Philosophie des Buddhismus und die Philosophy of Mind. Insbesondere jedoch Merleau-Ponty und Nagarjuna.


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