Martin Euringer

Epikureische Philosophie interkulturell gelesen

Interkulturelle Bibliothek, Band 68

Abstract / Rezension


Der griechische Philosoph Epikur (341-271 v.Chr.) wird auch heute noch ab und an als ein naiver Hedonist verstanden, dem nichts wichtiger gewesen sein soll als Schlemmen und Prassen. In Wirklichkeit handelt es sich aber bei der epikureischen Philosophie um eine der scharfsichtigsten Philosophien der Antike. Epikur gelingt mittels zutiefst vernunftorientiertem Denken eine elegante Verbindung der rationalen und der emotionalen Seite des Menschen. Er liefert damit einen auch in unserer Gegenwart überzeugenden Beitrag zur Begründung menschlichen Glücks. Andererseits weist sich epikureisches Denken gerade durch seine Betonung einer universell gültigen Rationalität, sowie der Beschreibung einer allgemeinen menschlichen Bedürfnislehre als hervorragender Gewährsmann für eine interkulturelle Philosophie aus. Das epikureische Kalkül kann als Beispiel für eine Handlungstheorie dienen, die jenseits aller kulturellen Schranken das Gemeinsame des Menschseins betont, aber auch unterschiedliche Wertvorstellungen (in einem gewissen Rahmen) als gleichberechtigt sieht. In diesem Sinne möchte das vorliegende Buch einerseits eine Einführung in die Grundtheoreme epikureischen Denkens leisten. Andererseits legt es einen Schwerpunkt darauf, die Möglichkeiten, Chancen und Grenzen einer interkulturellen Philosophie und Ethik unter der Perspektive eines modernen Epikureismus zu betrachten.

Folgende Rezension erschien in der Zeitschrift Information Philosophie, Mai 2006, Seite 106, 108


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